“Wir sind dafür bekannt, selbst die strengsten Kundenanforderungen zu erfüllen” – Interview mit Filip Simovic

Filip Simovic ist Geschäftsführer von M&M Militzer & Münch Serbien. Das Unternehmen gehört zu den Marktführern in der Balkanregion. In unserem Interview erzählt er uns, was gute Logistik ausmacht, was die größten Herausforderungen für globale Lieferketten sind und wohin sich sein Unternehmen entwickelt.

Herr Simovic, wie würden Sie die Tätigkeitsschwerpunkte von Militzer & Münch in Serbien beschreiben?
M&M Militzer & Münch Serbien bietet eine breite Palette von Logistikdienstleistungen an, darunter Straßen-, Luft- und Schienentransporte, Lagerung und Supply-Chain-Management. Wir haben uns zu einem stabilen Unternehmen und einem wichtigen Akteur im regionalen Logistiknetz entwickelt. Unseren Kunden bieten wir zuverlässige und effiziente Dienstleistungen. Ich möchte hier vor allem die Straßentransporte hervorheben, die ein wichtiges Element in der globalen Logistikkette sind. Die Verpflichtung zu Qualität und Zuverlässigkeit ist der Eckpfeiler unserer Geschäftsphilosophie bei Militzer & Münch Serbien.

Unser breit gefächertes Angebot beinhaltet diverse Leistungen, wobei der Schwerpunkt auf der Automobilindustrie und zeitkritischen Lieferungen in ganz Europa liegt. Wir sind dafür bekannt, selbst die strengsten Kundenanforderungen zu erfüllen. Dabei hilft uns insbesondere unsere hohe Zahl an Lkw-Transporten mit zwei Fahrern. Die Automobilindustrie erfordert viel Aufmerksamkeit und Effizienz. Seit unserer Gründung haben wir sowohl im LTL- als auch im FTL-Bereich außergewöhnliche Laufzeiten erreicht.

Zu einer guten Logistik gehören meiner Meinung nach vor allem eine schnelle und genaue Lieferung, ein effizientes Bestandsmanagement, Kostenoptimierung, die Auswahl idealer Transportwege, ein hohes Maß an Sicherheit sowie eine hochwertige Kundenbetreuung. Das sind die Grundsätze, an denen wir unser Geschäft und unsere Aktivitäten ausrichten.

Welche Rolle spielt Militzer & Münch Serbien innerhalb der Militzer & Münch Gruppe?
Die Rolle von M&M Militzer & Münch Serbien besteht darin, als zentraler Knotenpunkt für die logistischen Aktivitäten in der Region zu fungieren. Wir integrieren unsere lokalen Ressourcen und Fachkenntnisse in den globalen Rahmen der Gruppe. Die Attraktivität der Balkanländer liegt in ihrer Fähigkeit, maßgeschneiderte Logistiklösungen unter Beibehaltung globaler Qualitäts- und Zuverlässigkeitsstandards anzubieten.

Was waren die wichtigsten Meilensteine, die Sie in den letzten fünf Jahren erreicht haben?
Wir haben unser Ziel erreicht, ein marktführendes Unternehmen zu werden. Das erforderte die kontinuierliche Weiterentwicklung unserer operativen Fähigkeiten, die Einstellung von Experten mit umfassender Erfahrung und Kenntnis des lokalen Marktes sowie die Anpassung an die spezifischen Kundenbedürfnisse. Zu den wichtigsten Meilensteinen der letzten fünf Jahre gehörte die Bildung eines professionellen und engagierten Teams, das für unseren langfristigen Erfolg entscheidend ist. Darüber hinaus trugen unser stabil wachsender Marktanteil, die Verbesserung der operativen Effizienz durch fortschrittliche technologische Lösungen und die Expansion in neue geografische Gebiete auf dem Balkan wesentlich zu unserem Erfolg bei. Außerdem war die Erweiterung unserer Lagerkapazitäten ein entscheidender Schritt, um den wachsenden Anforderungen unserer Kunden gerecht zu werden.

Mein Ziel für Militzer & Münch Serbien ist es, dass wir unseren Weg zur Marktführerschaft in der Logistikbranche in den kommenden Jahren weiter gehen. Wir wollen unsere Dienstleistungen auf neue Marktsegmente ausweiten und unsere operative Effizienz weiter steigern.

Was sind Ihrer Meinung nach die größten globalen Herausforderungen in der Supply-Chain-Branche?
Zu den weltweit größten Herausforderungen in der Supply-Chain-Branche gehören die Komplexität globaler Netzwerke, unterschiedliche Regularien, Lieferkettenrisiken sowie die Umsetzung der Digitalisierung und nachhaltiger Praktiken. Die Bewältigung dieser Herausforderungen erfordert innovative technologische Ansätze, eine verstärkte Zusammenarbeit innerhalb der Lieferkette und ein aktives Risikomanagement.

Wie wichtig ist Nachhaltigkeit in der Logistik von heute?
Nachhaltigkeit ist nicht nur in der Logistik, sondern in allen Industriezweigen eine zwingende Notwendigkeit. Meiner Meinung nach sollte sie kein bloßer Marketingbegriff sein, sondern gelebte Praxis. Viele Unternehmen bemühen sich darum, ökologische Ideen in ihren Betrieben umzusetzen, wie ich kürzlich auf der Veranstaltung „(Un)ready for the Green Future“ der Deutsch-Serbischen Wirtschaftskammer persönlich feststellen konnte. Diese Veranstaltung gab Anlass zu wichtigen Diskussionen über die Herausforderungen und Chancen einer grünen Zukunft. Der Schwerpunkt eines Podiumsgesprächs, bei dem ich Militzer & Münch Serbien vertrat, lag auf der Verbreitung von Best Practices unter den teilnehmenden Unternehmen. Es gibt eine immer höhere Nachfrage der Kunden nach verantwortungsvoller Logistik, die ihre Umweltauswirkungen durch ein effizientes Ressourcenmanagement, den Einsatz umweltfreundlicher Transportmittel und die Verringerung ihres CO2-Fußabdrucks minimiert.

Sie wurden kürzlich in den Vorstand der Deutsch-Serbischen Wirtschaftskammer gewählt. Was erhoffen Sie sich von dieser neuen Aufgabe?
Ja, ich wurde vor kurzem in den Vorstand gewählt und bin inzwischen zum stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden ernannt worden. Mein Ziel ist es, zur Stärkung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Serbien beizutragen und die Interessen unserer Mitglieder zu vertreten. Ich will diese Funktion nutzen, um Innovationen zu fördern, die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen zu erleichtern und wirtschaftliche Chancen sowie den Wissensaustausch voranzutreiben.

Frauen in der Logistik: „Zögert nicht, Euch für Eure Ideen einzusetzen”

Lorna Davies, Manager Freight and Contract Logistics, und Priya Khushalani, Trade Lane Manager, sind zwei unserer erfahrenen Logistikexpertinnen bei M&M Militzer & Münch UAE mit Sitz in Dubai. In unserem Interview sprechen sie über ihre Verantwortungsbereiche, ihre Gedanken zum Thema Gleichberechtigung und darüber, was sie Frauen raten, die in der Branche arbeiten möchten. 



Was hat Sie dazu motiviert, in die Logistikbranche einzusteigen?
Lorna Davies:
Ich kam in die Logistikbranche, weil mich das Thema interessiert und sich mir die Möglichkeit bot, als Customer Service Executive zu arbeiten. Mich reizte, dass die Branche so dynamisch ist und die zentrale Rolle, die sie in globalen Lieferketten spielt. Die Möglichkeit, komplexe logistische Herausforderungen zu lösen und zu effizienten Abläufen beizutragen, hat mich angesprochen. Als ich tiefer in die Materie eintauchte, entdeckte ich meine Leidenschaft für die Optimierung von Prozessen und die Gewährleistung eines reibungslosen Transports und Vertriebs von Waren.

Priya Khushalani: Ich komme aus dem indischen Bundesstaat Gujarat mit seinen beiden wichtigen Häfen – Kandla und Mundra. Das hat mich motiviert, in die Logistik zu gehen. Es ist eine Branche mit globaler Wirkung, die es mir ermöglicht, ein internationales Netzwerk aufzubauen. In der Logistikbranche habe ich vielfältige Aufgaben, es wird nie langweilig. Es gibt viele Möglichkeiten, sich beruflich weiterzuentwickeln, und die Nachfrage nach motivierten Fachkräften ist groß.

Was sind die wichtigsten Aufgaben und Verantwortlichkeiten in Ihren Positionen?
Lorna Davies:
Meine Rolle als Manager Freight and Contract Logistics umfasst ein breites Spektrum an Aufgaben, die darauf abzielen, reibungslose und effiziente Abläufe im Frachtmanagement und in der Kontraktlogistik zu gewährleisten. Zusammengefasst bedeutet das: strategische Planung, operative Steuerung, Kundenmanagement, Teamführung und das Engagement für effiziente, zuverlässige und kostengünstige Logistiklösungen, die den Geschäftserfolg und die Kundenzufriedenheit fördern.

Priya Khushalani: Als Trade Lane Manager bin ich für die Entwicklung verschiedener Handelsrouten verantwortlich, darunter Indien, China, Malaysia, Indonesien, Vietnam, Singapur, Taiwan und die USA. Der Begriff „Handelsroute“ bezieht sich auf die etablierten Transportwege, auf denen Waren im- und exportiert werden. Zu meinen Aufgaben gehört es, das Wachstum meiner Handelsrouten zu fördern, Strategien, Dienstleistungen und Produkte zu entwickeln sowie Preise und Verträge auszuhandeln. Meine Arbeit wird stark von Handelsabkommen, dem politischen Klima, den Wetterbedingungen und vielen weiteren Faktoren beeinflusst.

Welche Erfahrungen haben Sie als Frauen in Führungspositionen in einer oft von Männern dominierten Branche gemacht?
Priya Khushalani:
Gleichheit, Vielfalt und Inklusion sollten die Grundprinzipien jeder Führungskraft und jedes Teams sein. Fortschrittliche Arbeitsumgebungen zu schaffen, in denen Chancengleichheit herrscht, und eine Kultur zu fördern, die einen ehrlichen Austausch zum Thema Gleichberechtigung begünstigt, der über die reine Firmenpolitik hinausgeht, hat positive Auswirkungen für alle. Darauf lässt sich aufbauen, auch wenn sich Teams weiterentwickeln und Führungskräfte weiterziehen. Es gehört zu unseren Aufgaben, Frauen in Führungspositionen zu unterstützen und zu repräsentieren, um so eine gute Plattform und mehr Möglichkeiten für nachfolgende Kolleginnen zu schaffen.

 

Lorna Davies: Meine Erfahrungen sind sowohl von Herausforderungen als auch von Chancen geprägt. Anfangs erforderte das Navigieren durch die Geschlechterdynamik eine Mischung aus Durchsetzungsvermögen und Diplomatie, um Glaubwürdigkeit aufzubauen und sich den Respekt von Kollegen und Branchenvertretern zu gewinnen. Teil einer Minderheit zu sein, bedeutete oft, sich mit Stereotypen und Vorurteilen auseinandersetzen zu müssen. Ich setze mich leidenschaftlich für Geschlechtervielfalt und Integration ein. Die Förderung eines offenen Dialogs, die Betreuung aufstrebender Fachkräfte und die aktive Unterstützung von Initiativen zur Förderung der Vielfalt haben wesentlich dazu beigetragen, ein ausgewogeneres Verhältnis innerhalb unserer Organisation zu schaffen. Als Frau in einer Führungsposition Herausforderungen zu meistern und Meilensteine zu erreichen, war für mich unglaublich bereichernd. Diese Erfolge zu feiern, stärkt nicht nur das persönliche Wachstum, sondern inspiriert auch andere Frauen, Führungspositionen in der Branche zu übernehmen.

 

Welchen Rat würden Sie jungen Frauen geben, die eine Karriere in der Logistik anstreben?
Lorna Davies:
Habt Vertrauen in Eure Fähigkeiten und glaubt daran, dass Ihr die Fähigkeiten und das Potenzial habt, um in der Logistikbranche erfolgreich zu sein. Nutzt die Gelegenheiten zum Lernen und zur ständigen Verbesserung, denn die Logistik ist ein dynamisches Feld, das sich ständig weiterentwickelt. Versucht, ein starkes Netzwerk aufzubauen, sucht Euch Mentoren und Vorbilder. Die Logistikbranche kann mit ihrem schnelllebigen Umfeld und unerwarteten Hindernissen herausfordernd sein. Deshalb müsst Ihr Durchhaltevermögen entwickeln und für Euch selbst einstehen. Zögert nicht, Euch für Eure Ideen, Fähigkeiten und Euer berufliches Fortkommen einzusetzen.

 

Priya Khushalani: Lebenslanges Lernen ist ein kontinuierlicher Prozess der Selbstverbesserung. Meine Mutter hatte zwei Abschlüsse zu einer Zeit, als Bildung für Mädchen dort, wo ich herkomme, noch ein Tabu war. Das ist das Erbe, das ich angetreten habe und das ich gerne an junge Frauen weitergeben möchte. Wir werden oft unterschätzt und müssen viel härter arbeiten, um anerkannt zu werden. Aber wir besitzen auch Eigenschaften wie Großzügigkeit, Freundlichkeit, Einfühlungsvermögen und Inklusivität, die es uns ermöglichen, uns beispielsweise im Konfliktmanagement auszuzeichnen. Frauen haben schon immer Möglichkeiten geschaffen, um auf globaler Ebene etwas zu bewirken. Dazu gehört etwa, dass sie Handelsbeziehungen gefördert und die Nachhaltigkeit vorangebracht haben.

 

Mein Lieblingsbeispiel ist Indra Nooyi, die ehemalige CEO von PepsiCo. Dank ihrer Führungsqualitäten stieg der jährliche Nettogewinn von PepsiCo von 2,7 Milliarden USD auf 6,5 Milliarden USD. 2007 und 2008 wurde sie vom Wall Street Journal in der Liste der 50 Frauen, die man im Auge behalten sollte, geführt. 2007 und 2008 hat sie das Time Magazine zu den 100 einflussreichsten Menschen der Welt gezählt. Forbes nannte sie 2008 die drittmächtigste Frau weltweit. Hier ist, was sie zu diesem Thema zu sagen hatte: „Die nächsten Jahrzehnte sind die Jahrzehnte der Frauen. Frauen sollten große Träume haben. Sie sollten volles Vertrauen in sich selbst haben. Denn wenn man Selbstvertrauen hat, kann man alles überwinden.“

 

Was zeichnet Militzer & Münch als Arbeitgeber aus?

Priya Khushalani: Militzer & Münch bietet die besten Transportlösungen in anspruchsvollen Märkten. Unser Ziel ist es, nur Produkte und Dienstleistungen anzubieten, die die Anforderungen unserer Kunden erfüllen oder übertreffen – wir fühlen uns unseren Versprechen verpflichtet. Mir persönlich gefallen unser gut gestaltetes Büro und unsere Unternehmensfarben. Blau steht für Stabilität und Zuverlässigkeit.

 

Lorna Davies: Durch meine Arbeit bei Militzer & Münch habe ich Zugang zu einem globalen Netzwerk und einer breiten Palette von Logistikdienstleistungen. Diese globale Präsenz bietet mir die Möglichkeit, mich beruflich weiterzuentwickeln, international zu arbeiten und mit verschiedenen Kulturen und Märkten in Kontakt zu kommen. Militzer & Münch investiert in Trainingsprogramme, Workshops und Zertifizierungen, um unsere Fähigkeiten und Kenntnisse in verschiedenen Bereichen der Logistik und des Supply Chain Managements zu verbessern. Teamarbeit, gegenseitiger Respekt und offene Kommunikation werden gefördert, damit sich die Mitarbeitenden wertgeschätzt fühlen und motiviert sind, ihr Bestes zu geben. Unsere Mitarbeitenden sind stolz darauf, für ein Unternehmen zu arbeiten, das sich der unternehmerischen Verantwortung und dem Umweltschutz verschrieben hat.

Trade Lane China: „Der Markt ist turbulent“

In Frankfurt sitzt das Team, das für die M&M air sea cargo GmbH in Deutschland die Geschäfte mit Kunden und Partnern in China vorantreibt. Keine leichte Aufgabe, denn das Marktumfeld in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt ist hart umkämpft.

Die Bedeutung Chinas für die deutsche Import- und Exportbilanz könnte kaum größer sein: Zum achten Mal in Folge war China in 2023 der wichtigste Handelspartner der Bundesrepublik. Waren im Wert von fast 255 Milliarden Euro wurden zwischen beiden Ländern gehandelt. Entsprechend hoch ist der Wettbewerbsdruck für Logistiker auf dieser Trade Lane.

„Der Markt ist turbulent“, sagt Jie Li, Trade Lane Managerin China bei der M&M air sea cargo GmbH. „In der Luftfracht erlebt die Branche zum Teil Kapazitätsengpässe aufgrund des stark gestiegenen E-Commerce-Volumens durch die Branchengiganten Shein und Temu. Die wirtschaftliche Lage vor Ort zeigt erste Anzeichen eines Abschwungs, auf den wir uns frühzeitig vorbereiten.“ Für Militzer & Münch bedeutet das, den Austausch mit den chinesischen Partnern zu intensivieren und Effizienzsteigerungen in den Mittelpunkt zu stellen. Ein wichtiger strategischer Fokus liegt daher auf der Digitalisierung. Schlüsseltechnologien wie KI sollen dabei helfen, Prozesse zu vereinfachen und Reaktionszeiten zu verkürzen. Auf der Agenda steht außerdem, das Angebot im Bereich Seefracht weiter auszubauen. Schwerpunkt ist die Einführung neuer Produkte wie eines Sammelgut-Service von China in Richtung Westen. Auch bei der Luftfracht strebt Militzer & Münch zusätzliches Wachstum an. „Unsere Geschäfte laufen trotz des starken Wettbewerbs reibungslos“, sagt Jie Li. „Wir profitieren in dieser Zeit von unseren wertvollen, langjährigen Beziehungen zu unseren Partnern in der Region China.“

Militzer & Münch punktet im Im- und Exportgeschäft mit China durch Erfahrung: Bereits seit 1981 ist das Unternehmen im Land aktiv. Im Reich der Mitte stehen eigene Experten für alle Kundenbelange zur Verfügung, deren Arbeit durch das Team in Frankfurt ergänzt wird. „Gemeinsam arbeiten wir im Trade Lane Management daran, bestehende Partnerschaften zu pflegen, neue Produkte zu entwickeln und unser Vertriebsteam hier in Deutschland zu unterstützen“, erklärt Simon Lu, Trade Lane Manager China bei der M&M air sea cargo GmbH. „Unsere Arbeit erfordert viel interkulturelles Verhandlungsgeschick und Diplomatie.“

Aufgrund der sechsstündigen Zeitverschiebung zwischen Deutschland und China ist das Team in Frankfurt vor allem morgens immer sehr gefragt. Der Austausch mit Ansprechpartnern in China findet meist vor 12 Uhr statt, wenn in China langsam der Feierabend beginnt. „Ich habe mir angewöhnt, erst nach 13 Uhr zu frühstücken“, erzählt Jie Li. „Das mag ungewöhnlich wirken, erlaubt mir aber, möglichst produktiv zu sein und schnell auf die Bedürfnisse unserer Kunden zu reagieren.“

 

M&M: Mit künstlicher Intelligenz Ressourcen schaffen

Für einen modernen Dienstleister wie Militzer & Münch spielen innovative Technologien eine entscheidende Rolle. Aktuell ist der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) ein Thema, das die Logistikbranche bewegt. Um die individuellen Bedürfnisse und Einsatzmöglichkeiten dieser Technologie zu erkunden, hat das Unternehmen Thies Spannagel zum Group Project Manager AI ernannt. Seine Aufgabe ist es, zu evaluieren, welche Prozessbereiche sich für den Einsatz von KI eignen, um die Mitarbeitenden zu entlasten und den Servicegrad und die Effizienz des Logistikdienstleisters zu erhöhen. Seit über sechs Jahren ist er bei Militzer & Münch und verfügt über 20 Jahre Berufserfahrung in der Logistikbranche.

Hallo Herr Spannagel, was ist Ihre Aufgabe bei dem KI-Projekt?
Als Group Project Manager AI bin ich eine Art Knotenpunkt. Ich bekomme den Input aus den Landesgesellschaften, die mir berichten, welche Herausforderungen sie täglich meistern müssen und wo große Aufwände entstehen, die durch KI reduziert werden könnten. Im Fokus steht dabei immer die Verbesserung der Servicequalität für unsere Kunden. Ich schaue dann, ob es passende KI-Module gibt, die wir in unsere IT-Infrastruktur integrieren können. Das Thema KI interessiert mich sehr, weil ich sehr prozessorientiert bin und schnell und effizient zum Ziel kommen möchte. Wenn wir die Aufträge sauber und ordentlich abwickeln, entsteht eine hohe Kundenzufriedenheit.

Wann hat das Projekt begonnen und was ist das Ziel?
Mit dem Projekt haben wir am 1. März begonnen. Natürlich habe ich mich schon vorher mit dem Thema KI beschäftigt. Im November 2023 haben wir bei der M&M air sea cargo GmbH ein neues Transport Management System in Betrieb genommen. Das ist unsere zentrale Software, über die wir alle Aufträge abwickeln können. Jetzt geht es darum, dieses System weiterzuentwickeln – unter anderem mit KI. Ziel ist es, die manuellen Eingaben für die Kollegen kontinuierlich zu reduzieren, um die Produktivität zu steigern. Wir schauen uns aber auch an anderen Stellen um, wo uns KI unterstützen kann.

Wo liegen die größten Herausforderungen?
Die Landesgesellschaften der Militzer & Münch Gruppe sind relativ heterogen. Jedes Land hat sein eigenes Transport Management System und seine eigene IT-Infrastruktur. Das ist eine Herausforderung, wenn wir neue Module einkaufen, denn wir müssen sicherstellen, dass diese von möglichst vielen Landesgesellschaften genutzt werden können. Auch die Evaluierung der Module ist anspruchsvoll. Dienstleister zeigen in den Showcases häufig Demoversionen. Oft sind die Fälle, die in diesen Demos gezeigt werden, perfekt auf die Fähigkeiten des Tools abgestimmt. Die Problemstellungen, die wir in der Realität vorfinden, haben aber oft ganz andere Parameter, auf die die KI erst über einen längeren Zeitraum trainiert werden muss, bevor wir sie einsetzen können – ein neues KI-Modul ist nie „plug and play“.

 

Ein Beispiel dafür haben wir bei einem unserer Partner in Kanada gesehen. Dieser wollte ein Modul implementieren, das KI nutzt, um Kundenanfragen schnell und effizient zu bearbeiten. Als ich mir das mit meinen Kollegen angeschaut habe, war ich zunächst sehr beeindruckt. Nach einigen Monaten fragten wir nach, ob unser Partner mit dem Tool zufrieden sei, und da hieß es, es werde noch nicht aktiv genutzt. Es gäbe noch zu viele Kinderkrankheiten und das Tool sei für viele Bereiche im Unternehmen gar nicht geeignet. Es müsse so oft manuell eingegriffen werden, dass es effizienter sei, wenn die Mitarbeiter die Anfragen manuell bearbeiten.

Wenn wir Anbieter auswählen, fragen diese oft im Voraus nach Beispielen aus unserem Unternehmen, an denen sie ihr Tool demonstrieren können. Wir bringen aber auch immer einige Beispiele mit, die der Anbieter noch nicht kennt. So können wir besser einschätzen, ob wir das Tool tatsächlich einsetzen können oder ob der Anbieter die Demo nur auf unseren speziellen Fall abgestimmt hat. Meine Aufgabe bei der Auswahl dieser Tools ist auch das Risikomanagement. Deshalb nehme ich zu solchen Meetings bis zu drei Experten mit, die sich tagtäglich mit den zu prüfenden Themen beschäftigen, damit wir nicht leichtfertig Verträge abschließen.

Welche Eigenschaften müssen KI-Module haben, damit sie für Militzer & Münch in Frage kommen?
Beim Einsatz von KI geht es uns derzeit vor allem darum, repetitive Arbeiten zu übernehmen, um Ressourcen in anderen Bereichen zu schaffen. Wir können damit Prozesse optimieren und effizienter werden.

Ein gutes Tool muss sich gut in unsere IT-Infrastruktur integrieren lassen, und das ist aufgrund unserer unterschiedlichen Systeme in den einzelnen Ländern natürlich schwierig. Wenn ich mit einem Anbieter eines KI-Moduls spreche, frage ich natürlich immer, welche Schnittstellen es gibt. Der API-Standard, der den Vorteil hat, dass der Code bei der Implementierung nicht von Grund auf neu geschrieben werden muss, ist bereits weit verbreitet. Wir müssen schauen, welche Anbieter es auf dem Markt gibt und für welche Bereiche sie geeignet sind. Ein Beispiel ist die Zollabwicklung. Ziel ist es, diese so zu automatisieren, dass die Dokumente, die wir vom Kunden bekommen, schon soweit aufbereitet sind, dass die Kollegen nur noch einmal darüber schauen und lediglich kleine Details ergänzen müssen – aber nicht alle Informationen selbst heraussuchen und eingeben müssen.

Bei Technologien wie KI ist es wichtig, von Anfang an dabei zu sein und die Entwicklung vielversprechender Module zu verfolgen, um später nicht den Anschluss zu verlieren. Meine Aufgabe ist es, die Kollegen in den anderen Ländern bei der Umsetzung der Module federführend zu unterstützen. Dafür muss die jeweilige Landesgesellschaft aber ausreichend Ressourcen zur Verfügung stellen – insbesondere ein temporäres Implementierungsteam aus lokalen Experten, die sich mit den Regularien des jeweiligen Landes auskennen. Hier ist Teamwork gefragt.

KI-Systeme greifen auf Daten zurück, und diese müssen so aufbereitet werden, dass die KI sie verarbeiten kann. So haben die Kollegen unserer Landverkehr-Sparte (M&M Militzer & Münch GmbH) im vorletzten Jahr begonnen, ein KI-Modul einzusetzen, das Aufträge per E-Mail von Großkunden ausliest und den Auftrag automatisch in unserem Transport Management System anlegt, so dass die manuelle Eingabe weitgehend entfällt. Es hat allerdings ein Jahr gedauert, das System so zu trainieren, dass es für uns funktioniert. Das hat sehr viele Ressourcen gebunden.

Welche Institutionen oder Dienstleister unterstützen Militzer & Münch bei dem Projekt?
Wir arbeiten mit der Universität St. Gallen zusammen. In diesem Rahmen tauschen wir uns auch mit einer studentischen Unternehmensberatung aus, die ebenfalls mit der Universität kooperiert. Die Unternehmensberatung hat bereits KI-Projekte begleitet. Ihre Erfahrungen sind für mich sehr wertvoll, denn wir wollen keine Fehler machen, die uns erst Jahre später auffallen. Gerade im Bereich innovativer Technologien gibt es viel Fehlerpotenzial. Deshalb ist es wichtig, Input aus verschiedenen Bereichen zu bekommen. Wir müssen uns informieren, welche Technologien auf dem Markt sind, welche Bereiche sie abdecken und welches Potenzial sie haben. Auch das Preis-Leistungs-Verhältnis und die Implementierungsmöglichkeiten in unserer IT-Infrastruktur spielen eine wichtige Rolle. Erst wenn wir uns über all dies informiert haben, können wir entscheiden, ob ein KI-Tool oder -Modul für uns interessant ist.

Trade Lane Afrika: „Es findet sich immer ein Weg“

Angesichts des beeindruckenden Wirtschaftswachstums in einigen aufstrebenden Märkten südlich des Maghreb baut Militzer & Münch sein Engagement auf dem afrikanischen Kontinent aus. Wir haben Irene Pinkrah, Business Development Manager Trade Lane Greater Africa, gefragt, was das Besondere an der Arbeit mit Afrika ist, welche Herausforderungen sie und das Team meistern müssen, und was ihr an ihrem Job am besten gefällt.

Hallo Frau Pinkrah, was sind Ihre Aufgaben als Business Development Manager für die Trade Lane Afrika?

Meine Hauptaufgabe ist es, die Geschäftsbeziehungen zu bestehenden Partnern in Afrika auszubauen und zu pflegen sowie neue Partner für eine Zusammenarbeit zu identifizieren. Auch in Deutschland knüpfe und pflege ich gemeinsam mit unserem Vertrieb Geschäftsbeziehungen und kümmere mich um die Kundenakquise. Außerdem lege ich Marketingstrategien fest und entwickle und optimiere die Trade Lane zwischen Deutschland und Afrika durch Analyse, Planung und Umsetzung effizienter Transport- und Logistiklösungen.

Wie entwickelt sich das Geschäft von Militzer & Münch in Afrika?

Wir sind gerade dabei, den Bereich Subsahara-Afrika auszubauen und sind sehr optimistisch. Afrika hat in den letzten Jahren ein beträchtliches Wirtschaftswachstum erlebt und bietet in einigen Sektoren ein erhebliches Entwicklungspotenzial. Militzer & Münch ist seit vielen Jahren in Marokko, Tunesien und Algerien tätig und in diesem Feld sehr erfolgreich. Daher sind wir guter Dinge, dass wir auch in Subsahara-Afrika Erfolg haben werden. Ghana, Kenia und Nigeria sind beispielsweise sehr interessant für uns.

Aktuell geht es darum, ein Partnernetz aufzubauen. Vor diesem Hintergrund haben sich mehrere Militzer & Münch Landesgesellschaften, darunter auch Militzer & Münch Deutschland, vor einiger Zeit dem Airfreight Logistics Network for Africa (ALNA) angeschlossen, einer starken Luftfracht-Kooperation vom und zum afrikanischen Kontinent. Das ALNA verschafft uns Zugang zu einem sicheren und zuverlässigen Netzwerk von Unternehmen in vielen Ländern Afrikas.

Um das Potenzial des ghanaischen Marktes für uns zu erschließen, werde ich im kommenden Juli am Supply Chain Business Forum and Exhibition in Ghanas Hauptstadt Accra teilnehmen. Schwerpunkte der Messe werden aktuelle Trends, Herausforderungen und Chancen im Bereich der Lieferketten sein. Zudem ist Militzer & Münch Sponsor der Veranstaltung, sodass wir auch die Möglichkeit haben werden, unsere Produkte und Dienstleistungen vor Ort zu präsentieren.

Welche Waren transportiert Militzer & Münch am häufigsten von und nach Afrika?

Die afrikanischen Staaten importieren eine Vielzahl von Konsumgütern, darunter Elektronik, Fahrzeuge, Kleidung und Haushaltswaren. Exportiert werden vor allem Rohstoffe sowie landwirtschaftliche und pharmazeutische Produkte.

Welche Herausforderungen haben Sie bei Transporten von und nach Afrika erlebt?

Viele Teile Afrikas verfügen über eine unzureichende Verkehrsinfrastruktur, sowohl was die Straßen betrifft als auch Schienen und Häfen. Das führt teilweise zu Engpässen, Verzögerungen und erhöhten Kosten im Transportwesen. Dazu kommen unterschiedliche Zollvorschriften, komplizierte Dokumentationsanforderungen und ineffiziente Zollabfertigungsverfahren, was die Transporte ebenfalls erschwert und verzögert. Die Instabilität in einigen Regionen und die kulturellen Unterschiede können den Transport zusätzlich behindern. Aber solange wir auf diese Hürden vorbereitet sind, findet sich immer ein Weg sie zu überwinden. Anspruchsvolle Märkte sind schließlich unsere Spezialität.

Welche Positionen hatten Sie bei Militzer & Münch bisher und was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit am besten?

Ich habe über 20 Jahre in operativen Positionen in der Luft- und Seefracht gearbeitet. Zuletzt war ich 15 Jahre in der Exportabteilung der M&M air sea cargo Gmbh in Frankfurt tätig. 2022 habe ich außerdem unser internes Talent Management Program durchlaufen, in dem wir uns damit beschäftigt haben, aussichtsreiche neue Märkte zu identifizieren. Dabei haben wir Afrika als eines der interessantesten Gebiete ausgemacht.

Ich arbeite sehr gerne für Militzer & Münch, da das Unternehmen sich als Arbeitgeber durch ein familiäres Umfeld, motivierte Kolleginnen und Kollegen, Offenheit und Vielfalt auszeichnet. An meiner jetzigen Position als Trade Lane Managerin gefällt mir besonders, dass ich eigenverantwortlich arbeiten kann. Ich kann hier wirklich etwas bewegen. Die vielfältigen Herausforderungen, die meine Arbeit mit sich bringt, motivieren mich zusätzlich.

 

 

 

„Ich habe schnell gelernt, dass ich mich in diesem Beruf ständig neu erfinden muss“

Seit 11 Jahren arbeitet Lauriane Boyer bei Militzer & Münch Frankreich. Als Operations and Network Director Air & Sea stellt sie sich immer wieder neuen Herausforderungen in der See- und Luftfrachtbranche. Wir haben sie gefragt, wie das Unternehmen diese bewältigt, welche Chancen sich für die Branche ergeben, und was Militzer & Münch in diesen Zeiten zu einem guten Arbeitgeber macht.

 

Wie läuft das Seefrachtgeschäft in Frankreich derzeit?

Der französische Seefrachtmarkt kann sich den globalen Problemen nicht entziehen. Auch wir stellen einen Rückgang der weltweiten Volumina fest, insbesondere auf der Handelsroute Asien-Europa, der auf die Konsumzurückhaltung und die Inflation zurückzuführen ist. Ich gehe davon aus, dass auch die aktuellen Angriffe auf Frachtschiffe im Roten Meer unsere Branche in den kommenden Wochen und Monaten stark beeinflussen werden. Dennoch rechnen wir bei Militzer & Münch mit einer positiven Geschäftsentwicklung im Seefrachtbereich, wenn auch in einem schwierigen Geschäftsumfeld. Der Wettbewerb ist hart, aber dieses schwierige Umfeld bietet auch Chancen für unser Unternehmen.

 

Welche Güter transportiert Militzer & Münch Frankreich am häufigsten?

Die Teams von Militzer & Münch Frankreich befördern hauptsächlich Stückgut und Trockenfracht wie z.B. mechanische Geräte, Elektroartikel, Textilien und verschiedene Materialien für die lokale Produktion. Auf Spot-Basis transportieren wir vor allem pharmazeutische Produkte, Gefahrgüter oder trockene Lebensmittel. Hier sehe ich auch Wachstumspotenzial für die Zukunft.

Militzer & Münch Frankreich zählt heute rund 1.000 Kunden. Die meisten sind mittelständische Unternehmen, die es uns ermöglichen, unser Geschäftsrisiko zu streuen. Unsere wichtigsten Kunden kommen aus dem humanitären Bereich, aus der Etiketten- und Klebefolienproduktion und aus der Speditionsbranche.

 

Was waren die wichtigsten Meilensteine für Militzer & Münch Frankreich?

Seit fast zehn Jahren verfolgen wir bei Militzer & Münch Frankreich einen Investitionsplan. In den vergangenen Jahren haben wir eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, um unsere globale Organisation, den Vertrieb und das Marketing zu stärken, unser Team zu vergrößern und vor allem unsere Ergebnisse zu verbessern. Wir haben intensiv daran gearbeitet, das Produkt Air & Sea intern zu fördern, um es für jeden innerhalb der Organisation von Militzer & Münch Frankreich verständlich zu machen und um unsere bestehenden und potenziellen Kunden davon zu überzeugen, ihre Aufträge an uns zu vergeben. Wir können stolz auf diese Leistung sein, die uns auch in Zukunft zu weiterem Wachstum verhelfen wird.

 

Was sind die Pläne für die Zukunft von Militzer & Münch Frankreich?

Im Rahmen der Diversifizierungsstrategie von Militzer & Münch Frankreich erwarten wir, dass sich Air & Sea in den kommenden Jahren zu einem unserer Hauptprodukte entwickeln wird. Aus diesem Grund bauen wir unseren Air & Sea-Entwicklungsplan um mehrere Themen herum auf. Dazu gehört die Entwicklung von gruppeninternen Partnerschaften zwischen Militzer & Münch und TransInvest, um unser eigenes Netzwerk zu stärken, sowie die Akquisition von Agenten in Ländern, in denen die Militzer & Münch Gruppe noch nicht aktiv ist. Zudem planen wir die Entwicklung reiner Air & Sea-Konsolidierungsprodukte (Air & Sea LCL). Die Region Südwesteuropa & Maghreb soll durch kombinierte Lösungen zwischen Maghreb und dem Rest der Welt über Frankreich gefördert, und unsere Vertriebsaktivitäten in Frankreich sollen verstärkt werden. All diese Maßnahmen werden uns gut durch diese herausfordernde Zeit navigieren.

 

Welche wichtigen Projekte stehen für Militzer & Münch Frankreich an?

Im Bereich der Digitalisierung und des Datenmanagements wird es viele Herausforderungen für unser Unternehmen geben. Beispielsweise müssen wir künstliche Intelligenz als Chance und ernstzunehmendes Werkzeug wahrnehmen, das uns hilft, unsere Entscheidungsprozesse zu verbessern und zu beschleunigen.

 

Was ist Ihr beruflicher Hintergrund und was sind Ihre Aufgaben bei Militzer & Münch?

Ich habe 15 Jahre Erfahrung in unserer Branche. Meine Karriere startete ich als Zollagentin bei einem renommierten Unternehmen in Frankreich, das sich ausschließlich auf Luft- und Seetransporte konzentrierte. Dort bin ich später zur Speditionskauffrau und Teamleiterin aufgestiegen. Der Beginn meiner Karriere fiel mitten in die weltweite Finanzkrise 2007-2008, und ich habe schnell gelernt, dass ich mich in diesem Beruf ständig anpassen und neu erfinden muss.

Im April 2024 feiere ich mein 11-jähriges Jubiläum bei Militzer & Münch Frankreich und kann sagen, dass mir nie langweilig war. Heute bin ich als Operations and Network Director Air & Sea für die Organisation und Entwicklung unseres Produkts verantwortlich. Ich arbeite in unserem Büro in Pusignan (Lyon) und leite dort mein eigenes Team. Regelmäßig besuche ich alle unsere Büros in Frankreich, um immer am Ort des Geschehens zu sein. Bei Militzer & Münch Frankreich Air & Sea arbeiten 30 Mitarbeitende in acht Büros. Wir steuern unsere Aktivitäten von zehn Zollflughäfen und sechs Häfen in Frankreich aus. Ich unterstütze auch regelmäßig unsere Tochtergesellschaften ACTE International und ITPL bei Air & Sea-Themen.

 

Was gefällt Ihnen an Ihrem Job? Was macht Militzer & Münch zu einem guten Arbeitgeber?

In unserer Branche sind wir alle von Leidenschaft angetrieben. Das motiviert uns bei unserer täglichen Arbeit, bei der es vor allem darum geht, Probleme zu lösen und unerwartete Situationen zu meistern. Am besten gefällt mir, dass ich immer wieder überrascht werde. Routine ist nicht mein Ding! Ich verbringe gerne Zeit mit unseren Teams. Die vertrauensvolle und transparente Zusammenarbeit mit engagierten Führungskräften macht mir viel Spaß. Bei Militzer & Münch werden Teamarbeit und Flexibilität großgeschrieben, und wir haben einen echten Pionier- und Familiengeist. Wir fördern Innovationen und treffen Entscheidungen schnell und direkt.

Die meisten unserer Wettbewerber sind durch ihre großen und schwerfälligen Organisationen gelähmt. Das ist bei uns nicht der Fall. Die globale Struktur von Militzer & Münch ist dynamisch und bietet viele Möglichkeiten zur beruflichen Entwicklung und Mobilität. Während meiner Teilnahme an unserem Talent Management Programm habe ich gemerkt, dass diese Einstellung von vielen innerhalb der Gruppe geteilt wird. Egal aus welchem Land wir kommen, wir haben alle dieselben Werte. Das macht Militzer & Münch zu einem erfolgreichen Unternehmen und einem großartigen Arbeitgeber.

 

„Die Mitarbeiter sind unser größtes Kapital“

Hristo Marinov startete 1996 bei Militzer & Münch in Bulgarien. Heute ist er stellvertretender CEO der M&M Militzer & Münch BG Co. Ltd. und kennt das Unternehmen und den bulgarischen Logistikmarkt wie seine Westentasche. Im Interview erzählt der 46-Jährige, wie er es vom Kurier an die Spitze des Unternehmens geschafft hat, was Militzer & Münch in Bulgarien auszeichnet und wie sich das Unternehmen für die Zukunft rüstet.


Herr Marinov, Sie sind schon seit 27 Jahren bei Militzer & Münch. Wie war Ihr Start im Unternehmen?

Hristo Marinov: Ich bin 1996 direkt nach meinem Schulabschluss bei Militzer & Münch eingestiegen. Als Kurier brachte ich Dokumente von unserem Lager zum Zoll. Beides war damals noch an verschiedenen Orten. Den Job habe ich aber nur fünf Monate gemacht, dann habe ich für ein Jahr meinen Wehrdienst abgeleistet. Danach bin ich direkt wieder zu Militzer & Münch gekommen und bis heute gerne geblieben.

 

Sie haben dann eine steile Karriere hingelegt. Was waren die wichtigsten Stationen?

Parallel zu meinem Wiedereinstieg bei Militzer & Münch habe ich ein Studium an der Universität begonnen. Zuerst habe ich meinen Bachelor in Rechnungswesen gemacht, dann meinen Master in International Economics. Gleichzeitig habe ich bei Militzer & Münch im Lager gearbeitet. Damals hat eine große Supermarktkette ihre ersten Filialen in Bulgarien eröffnet und wir haben für sie das gesamte Non-Food-Sortiment gelagert. Bei dem Projekt war ich quasi der Teamleiter. Ich wusste also, wie es in der Praxis funktioniert – und das war nicht immer so, wie es in der Theorie an der Uni gelehrt wurde.

Später wechselte ich dann in unsere Road-Abteilung. Sie war zu der Zeit in drei Segmente unterteilt, und ich wurde Leiter der Abteilung Sammelgut Export. Später haben wir die Road-Abteilung nach Ländern und nicht mehr nach Dienstleistungen aufgeteilt, und ich leitete den Bereich Zentraleuropa mit Deutschland und Skandinavien. Wieder einige Jahre später haben wir uns entschieden, alle Road-Segmente in einer gemeinsamen Road Transport Division zusammenzufassen. Ich übernahm die Verantwortung für diesen Bereich und wurde stellvertretender CEO.

 

Was sind derzeit ihre Hauptaufgaben?

Heute bin ich unter anderem für viele operative Bereiche unseres Geschäfts verantwortlich, beispielsweise für unsere Automotive-Kunden. Zudem leite ich die die IT-Abteilung hier in Bulgarien und kümmere mich um unser Partnernetzwerk – insbesondere um CargoLine. Als offizieller Partner der Stückgut-Kooperation führen wir Sammeltransporte mit allen 72 Unternehmen des Netzwerks sowie dem Hauptdrehkreuz in Deutschland durch.

In dem Netzwerk sind wir zwar ein kleiner Partner, bieten aber sehr hochwertige Services. So wurden wir in den letzten Jahren dreimal in Folge mit dem CargoLine Quality Award für unseren exzellenten und zuverlässigen Service ausgezeichnet. Das sind Erfolge, auf die unser gesamtes Team sehr stolz ist und die uns anspornen, weiterhin jeden Tag unser Bestes für unsere Kunden zu geben.

 

Was ist das Erfolgsgeheimnis von Militzer & Münch in Bulgarien?

Ich glaube, es gibt eine ganze Reihe von Faktoren, die sich sehr positiv auswirken. Zum einen sind wir leistungstechnisch sehr breit aufgestellt und bieten die gesamte Bandbreite an Logistiklösungen aus einer Hand: Straßen- und Schienentransporte, Kontraktlogistik sowie Luftfracht über unsere Tochtergesellschaft M&M Air Cargo Service BG Co. Ltd. Zum anderen haben wir ein sehr erfahrenes und stabiles Team, das zusammen mit unserer Air Cargo-Gesellschaft rund 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter umfasst. Sie sind das größte Kapital unseres Unternehmens. Viele von ihnen sind seit 15, 20 oder mehr Jahren für unsere Kunden im Einsatz. Das spricht für unser sehr gutes Betriebsklima und für ein Management, das sich wirklich um seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kümmert. Und last but not least sind wir bereit, neue Wege zu gehen, innovative Lösungen zu finden und gemeinsam mit unseren Kunden zu wachsen.

 

Wie sieht das konkret aus, haben Sie ein Beispiel?

Wir haben zum Beispiel in den vergangenen Jahren unser Portfolio im Bereich 3PL-Logistiklösungen in Zusammenarbeit mit einem großen Automotive-Kunden deutlich ausgebaut und bieten verstärkt Value-added Services an. Den Tier-1-Lieferanten aus Deutschland mit einem großen Werk in Bulgarien haben wir vor zwei Jahren als Kunden gewonnen. Für das Unternehmen betreiben wir ein integriertes Zolllager für Importwaren aus China. Wir nehmen sie in Empfang, lagern und kommissionieren die Ware, übernehmen das Zollmanagement und liefern sie an den Bestimmungsort. Das Service- und Qualitätsniveau ist enorm hoch, die KPIs werden ständig weiterentwickelt. Das macht das Projekt sehr anspruchsvoll, aber auch sehr spannend. Denn das Know-how, das wir uns hier aneignen, können wir auch in anderen Projekten einsetzen.

 

Was sind die Zukunftspläne von Militzer & Münch in Bulgarien?

Wie gesagt, wir wollen unsere Mehrwertdienste weiter ausbauen. Nachdem wir kürzlich ein komplett neues Cross-Dock-Terminal in Betrieb genommen haben, planen wir zu diesem Zweck die Modernisierung unseres bestehenden Terminals in Sofia. Das Projekt wird von unserem CEO Sacho Todorov gemeinsam mit mir vorangetrieben. Wir planen eine hochmoderne Ausstattung, unter anderem mit einem Schmalganglager, um die vorhandene Fläche möglichst effizient zu nutzen. Voraussichtlich noch in diesem Jahr werden wir die Modernisierungsarbeiten starten.

 

Sie haben viele Aufgaben und tragen viel Verantwortung. Was machen Sie zum Ausgleich in Ihrer Freizeit?

Natürlich verbringe ich viel Zeit mit meiner Familie. Meine Frau, die ich übrigens auch bei Militzer & Münch kennengelernt habe, unsere beiden Jungs und ich treiben sehr viel Sport. Gemeinsam unternehmen wir Outdoor-Aktivitäten, zum Beispiel Mountainbiking. Außerdem habe ich Crossfit für mich entdeckt. Die Workouts sind sehr abwechslungsreich und umfassen Gewichtheben, Gymnastik, Laufen und mehr. Es verbessert meine Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit.

 

Vielen Dank für das Gespräch, Herr Marinov!

„Der Pharmabereich ist jeden Tag eine Entdeckungsreise“

In wohl keinem anderen Bereich werden so hohe Anforderungen an den Umgang mit Waren gestellt, wie im Pharmabereich. Medikamente und andere medizinische Produkte sind besonders empfindlich, schon kleinste Temperaturschwankungen können ihre Wirkungsweise und Haltbarkeit beeinträchtigen. Höchste Qualität, Hygiene und Sicherheit sind beim Handling von Pharmaprodukten deshalb entscheidend – und Logistikdienstleister, die im Pharmabereich aktiv sein wollen, müssen im Rahmen der GDP (Good Distribution Practices)-Zertifizierung nachweisen, dass sie die von der EU vorgegebenen Standards erfüllen.

Das Ziel „GDP-Zertifizierung“ setzte sich Militzer & Münch Deutschland 2021 – mit Erfolg: Im vergangenen Jahr erhielt die Landesgesellschaft die Bescheinigung, federführend vorangetrieben von Charlotte Dürr, Group Project Manager Pharmaceuticals bei Militzer & Münch. Wir sprachen mit ihr über die Bedeutung der Zertifizierung für den Logistikdienstleister, welche Möglichkeiten sich dadurch eröffnen und ihre persönliche Leidenschaft für und weiteren Pläne im Bereich Pharmalogistik.

Eva-Charlotte Dürr
Eva-Charlotte Dürr

 

Frau Dürr, die GDP-Zertifizierung ist ein wichtiger Meilenstein für Militzer & Münch Deutschland. Können Sie beschreiben, was das für die Landesgesellschaft und auch für Sie persönlich bedeutet?

Zunächst einmal muss man festhalten, dass der Zertifizierungsprozess sehr anspruchsvoll und umfangreich ist. Das Schwierigste dabei war, ein Grundgerüst an Dokumentationen und Standards zu schaffen, das alle Bereiche der EU GDP-Richtlinie abdeckt. Zudem müssen unsere Carrier eingehend auf ihre Qualität und Einhaltung der Richtlinien ihrerseits kontrolliert und bewertet werden. Mit unserem Qualitätssystem können wir ein verantwortungsvolles und kompetentes Handling der sensiblen Waren sicherstellen – sei es von München nach Nairobi oder von Berlin nach Ulaanbaatar. Dieses hilft nun dabei, kontinuierlich weitere Standorte der Gruppe zu zertifizieren, denn mit der erfolgreichen GDP-Zertifizierung für Militzer & Münch Deutschland haben wir auch in anderen Landesgesellschaften Interesse daran geweckt. Dabei haben wir eine tolle Arbeitsgemeinschaft aus lokalen GDP-Verantwortlichen, Vertriebsexperten und Qualitätsmanagern. In Polen haben wir im März das Zertifizierungsaudit erfolgreich bestanden, in Georgien planen wir gerade das erste Audit.

Viele Landesorganisationen bringen bereits Erfahrungen in den verschiedenen Produktkategorien mit und sehen großes Wachstumspotenzial, insbesondere in Südosteuropa und Zentralasien. Der Gesundheitssektor ist für die gesamte Militzer & Münch-Gruppe von großer Bedeutung, und eine Entwicklung dieses Produktes eröffnet uns vielfältige neue Chancen.

Wie sehen die neuen Chancen konkret aus, die sich für Militzer & Münch Deutschland durch die Zertifizierung ergeben?

Weltweit boomt der Gesundheitsmarkt, und Deutschland ist einer der Marktführer. Als GDP-zertifizierter Logistikdienstleister können wir daran jetzt in einem ganz anderen Ausmaß teilhaben, neue Märkte erschließen und einen größeren Kundenkreis ansprechen.

Die ersten Verkaufsinitiativen, die wir nach der erfolgreichen Zertifizierung starteten, zeigten schnell Ergebnisse: Wir bekamen viele Angebotsanfragen sowohl für Komplettladungen auf der Straße, darunter viele nach Zentralasien bis in die Mongolei, als auch auf dem See- und Luftweg zu verschiedenen Zielen in Afrika, dem Mittleren Osten und Südostasien, sowie für Importe aus Amerika. Für die GDP-konformen Transporte per Luft- und Seefracht sowie Rail ist innerhalb der Militzer & Münch Gruppe die M&M air sea cargo GmbH zuständig.

Zudem können wir die medizinische Versorgung vieler Kriegs- und Krisengebiete unter Einhaltung der Qualitätsstandards unterstützen. Das Interesse an Kühltransporten auf der Schiene ist ebenfalls groß. Hier kommt uns vor allem das gesteigerte Interesse an der Reduzierung von Emissionen zu gute.

Gibt es Beispiele für Projekte, die Militzer & Münch Deutschland im Pharmabereich bereits umsetzt?

Aktuell wickeln wir Transporte von Pharmazeutika und medizinischen Geräten nach Afrika, Asien und Europa ab sowie Sendungen innerhalb Europas. Hinzu kommen Importe von Rohmaterialien, Zubehörteilen und medizinischem Cannabis. Die hohe Nachfrage bei den Kunden zeigt uns, dass die Zertifizierung genau der richtige Schritt war. Wir sind überzeugt, dass wir unsere Aktivitäten im Bereich Pharmalogistik dadurch noch deutlich ausbauen können und freuen uns darauf, auch die Zusammenarbeit mit anderen Militzer & Münch-Landesgesellschaften bei grenzüberschreitenden Transporten von Arzneimitteln und Medizinprodukten zu intensivieren.

Sie haben das Pharma-Projekt mit Ihrem Einsatz und Engagement maßgeblich vorangetrieben. Woher kommt die Begeisterung für speziell diesen Bereich?

Nach meiner Ausbildung zur Speditionskauffrau und dem anschließenden Studium Internationales Transportmanagement und Marketing fing ich 2018 bei Militzer & Münch zunächst als Sales Coordinator an, übernahm dann aber die Produktverantwortung für Aviation Logistics. Mit Beginn der Pandemie suchte ich nach einer neuen Aufgabe und begann den Bereich Pharmalogistik zu entwickeln – eine Entscheidung, die ich bis heute nicht bereut habe! Die Produkte mit ihren spezifischen Anforderungen und Transportbedingungen sind sicherlich eine Herausforderung, doch der Markt ist absolut zukunftsfähig und die Arbeit für mich aufgrund der vielfältigen Produkte und unterschiedlichen Kunden jeden Tag aufs Neue eine Entdeckungsreise. Und eine Vorliebe für spezielle Produkte hatte ich im Übrigen wohl schon immer: In meiner Bachelorarbeit erarbeitete ich eine strategische Marktanalyse für den Lufttransport von Pferden.

Wie sehen Ihre Pläne für die Zukunft aus?

Wir wollen unser Pharmalogistik-Netzwerk weiter ausbauen, um unseren Kunden weltweit bestmöglichen Service und Produkte anbieten zu können. Wo das nicht über unser eigenes Militzer & Münch-Netzwerk möglich ist, arbeiten wir mit lokalen Partnern zusammen, die selbstverständlich unseren Anforderungen und auch den GDP-Normen entsprechen müssen. Die Suche nach solchen Partnern, die sich nicht in jedem Land leicht gestaltet, ist derzeit eine unserer wichtigsten Aufgaben.

In Pharmatransporten nach Zentralasien sehen wir generell sehr großes Potenzial, ebenso wie Südosteuropa und Afrika. In Zentralasien und Südosteuropa sind wir bereits in fast jedem Land mit einer eigenen Organisation vertreten. In Ost- und Westafrika haben wir gerade beispielsweise erfolgreich verlässliche Partner gefunden. Bei unseren Aktivitäten in der Region kommt mir meine Teilnahme am Talent Development Programme von Militzer & Münch im Jahr 2022 zugute: Hier hatten wir als internationales Team Gelegenheit, neue Märkte zu analysieren – und mit Afrika stand ein Markt im Fokus, der sich jetzt zu einem unserer Kernmärkte bei Pharmatransporten entwickelt.


Vielen Dank für das Gespräch!

Frohe Weihnachten

Fröhliche Weihnachten und ein glückliches neues Jahr!

Anlässlich der bevorstehenden Weihnachtsfeiertage wünschen wir Ihnen erholsame und besinnliche Tage im Kreis von Freunden und Familie.
Gerne möchten wir die Gelegenheit nutzen, Ihnen für die angenehme Zusammenarbeit im vergangenen Jahr ganz herzlich zu danken.
Für die Herausforderungen des kommenden Jahres wünschen wir Ihnen Glück, Erfolg, Gesundheit und persönliche Zufriedenheit.

M&M Tadschikistan: Der Beste des Jahres

Duschanbe. Erster Preis für M&M Tadschikistan: Das Team um Geschäftsführer Aziz Sharipov hat den offiziellen Wettbewerb um den besten Exporteur des Jahres 2021 im Bereich Logistik gewonnen. Der Wettbewerb wird jedes Jahr von der Exportagentur der Regierung veranstaltet; die Preisverleihung für die besten Exportunternehmen des Landes fand am 28. November im Hyatt Regency Hotel in Duschanbe statt.

Aziz Sharipov ist stolz auf diese Auszeichnung: „Sie ist eine großartige Belohnung für all die Arbeit, die das Team in diesem Jahr geleistet hat, und sie stärkt den Markennamen M&M weiter.“ Das Bild zeigt das Team von M&M Tadschikistan mit MD Sharipov (Dritter von links) mit der Trophäe.

Militzer & Münch wächst in China

Militzer & Münch verstärkt seine Aktivitäten in China – mit mehr Mitarbeitern und neuen Niederlassungen. Der Vertrieb vor Ort wird gestärkt, die Services werden ausgebaut. Das bietet mehr Möglichkeiten für die Kunden.

Nach starkem Wachstum in China passt Militzer & Münch jetzt die Organisation im Land an: „Wir nehmen künftig intern eine Aufteilung in Nord- und Südchina vor“, erklärt Andreas Löwenstein, Regional Managing Director Asia / Far East. „An der Spitze stehen jeweils sehr erfahrene Manager, an die die nord- und südchinesischen Niederlassungen künftig berichten werden.“

Regionalleiter für China Süd ist Carl Gao, der bislang Niederlassungsleiter in Shanghai war. Die Leitung von China Nord hat im Oktober Jeffery Guo übernommen. Der 45-Jährige ist seit über 20 Jahren in der Logistikbranche zuhause, davon war er mehr als 10 Jahre als Niederlassungsleiter bei einem namhaften internationalen Logistikdienstleister im Einsatz. Mit seiner Expertise wird er ab sofort die nordchinesischen Niederlassungen unterstützen und die Geschäfte in der Region weiter ausbauen.

Mehr Präsenz in Nordchina

„Die neue Management-Personalie für Nordchina ist nur ein Baustein im Rahmen der generellen Wachstumsstrategie von Militzer & Münch in der Region“, sagt Elyar Sherkati, Geschäftsführer von Militzer & Münch China. „Wir verstärken in diesem Jahr unsere Präsenz auch mit zusätzlichen Mitarbeitern, wie beispielsweise in den Niederlassungen Tianjin sowie Qingdao, einem der wichtigsten Logistikstandorte Chinas.“ Das Team in Qingdao durfte kürzlich zusätzlich neue Büroräumlichkeiten beziehen, und in Zhengzhou sowie dem nordöstlich gelegenen Changchun eröffnete Militzer & Münch zwei neue Verkaufsbüros.

In Shenyang, ebenfalls im Nordosten Chinas, ist das Unternehmen seit Kurzem mit einer neuen Niederlassung präsent. Für den Aufbau und das Management des neuen Standorts ist Niederlassungsleiter Colon Sun verantwortlich, der bereits seit mehreren Jahren in der internationalen Speditionsbranche tätig ist und speziell den Markt im nordöstlichen China sehr gut kennt.

„Shenyang ist ein bedeutender Verkehrsknotenpunkt im Norden des Landes. Wir freuen uns, dass wir unsere Präsenz an diesem Standort und allgemein in Nordchina weiter ausbauen, erfahrene Spezialisten gewinnen und unseren Kunden so hochwertige Logistikdienstleistungen anbieten können“, sagt Andreas Löwenstein.

Das Standortnetz wächst

Eine weitere neue Niederlassung vergrößert das Standortnetz von Militzer & Münch in Zentralchina: In Wuhan, Hauptstadt der zentralchinesischen Provinz Hubei und wichtiger Verkehrsknotenpunkt Chinas sowohl im Luft- und Schienen- als auch im Straßen- und Seeverkehr, wurde im September ein neues Büro eröffnet. Das Ziel: Kunden die gesamte Palette an Transport- und Logistikdienstleistungen zu bieten und den Vertrieb vor Ort zu steigern. Niederlassungsleiter in Wuhan ist Jacky Zhu, der zuvor bereits fast fünf Jahre lang als Vertriebsleiter bei Militzer & Münch China in Wuhan tätig war und somit mit dem Markt und Kunden vor Ort bestens vertraut ist. Er berichtet nach wie vor an Carl Gao.

Durch die beiden neuen Niederlassungen in Shenyang und Wuhan umfasst das Netz von Militzer & Münch China nun insgesamt 13 Standorte: Beijing, Tianjin, Dalian, Qingdao, Shenyang, Urumqi, Shanghai, Ningbo, Wuhan, Chongqing, Shenzhen, sowie die beiden Verkaufsbüros in Zhengzhou und Changchun.

„Die Verstärkung unserer Aktivitäten in China ist Teil unserer Wachstumsstrategie“, sagt Andreas Löwenstein. „Wir freuen uns darauf, diese positive Entwicklung mit den neuen Niederlassungen und Mitarbeitern an Bord weiter voranzutreiben!“

Hochmotiviert in die Zukunft

„New Markets“, „Industry 4.0 along the New Silk Road“ und „New Risk Management“ – mit Online-Präsentationen zu diesen vielfältigen Themen endete am 10. Oktober das von TransInvest in Zusammenarbeit mit dem Institute of Supply Chain Management der Universität St. Gallen gestaltete Talent Management Programme 2022.

Bereits im Frühsommer hatte für die insgesamt 21 Talente aus verschiedenen TransInvest-Firmen das erste Lehrmodul des berufsbegleitenden Programms in St. Gallen stattgefunden. Inhaltlich lag der Schwerpunkt an diesen drei Tagen auf den Themen Strategy & Controlling, Supply Chain Resilience & Sustainablity und Process Management. Anfang September kamen die Teilnehmenden in Istanbul zum zweiten, dreitägigen Modul zusammen. In anspruchsvollen, interaktiven Unterrichtseinheiten erhielten sie hier unter anderem vertiefte Einblicke in die Bereiche Leadership, Digitalisierung & Business Innovation und Marketing & Sales.

Neben diesen handfesten Lehrinhalten stehen beim Talent Management Programme ebenso „Soft Skills“ Themen im Fokus: So sind etwa Teamwork und die Stärkung des Gruppengedankens ganz wesentliche Aspekte, wenn es um das Leben der TransInvest Kultur geht.

„Daneben erhalten die Talente im Rahmen der Module die Möglichkeit, ihr internationales Netzwerk zu erweitern und erleben durch die enge Zusammenarbeit mit Teilnehmenden aus anderen Ländern die TransInvest-Kultur hautnah“, sagt Ralph Stadler, Head of Group Human Resources. „Auf diese Weise bilden unsere erfahrenen Experten und Gastdozenten unsere Nachwuchskräfte nicht nur fachlich aus, sondern fördern auch deren persönliche Entwicklung.“

 

Bewährtes und neues Förderkonzept

Exklusiv, wissenschaftlich fundiert, praxisorientiert: Für genau diese Art der Förderung eigener Management-Nachwuchskräfte wurde das Talent Management Programme vor elf Jahren ins Leben gerufen. Ziel des Nachwuchsförderprogramms ist es nicht nur, die Teilnehmenden fit in Logistik- und Management-Themen zu machen, sondern sie auch langfristig im Unternehmen zu halten.

„Mitarbeiterbindung ist für Unternehmen äußerst wichtig und eine große Herausforderung“, sagt Alexei Kovalenko, Chief Financial Officer, TransInvest und Militzer & Münch sowie M&M Group Management Speaker. „Wir sind froh, dass wir dieser Herausforderung mit dem Talent Management Programme nun schon seit vielen Jahren erfolgreich begegnen können: Die jungen Talente erhalten eine intensive Fortbildung in allen relevanten Gebieten und Gelegenheit, sich individuell weiterzuentwickeln – und wir können Spitzenpositionen in der TransInvest-Gruppe mit hochqualifiziertem und -motiviertem Nachwuchs aus den eigenen Reihen besetzen. Eine Win-Win-Situation.“

2022 erfüllte das Talent Management Programme in jeder Hinsicht die Erwartungen – sowohl seitens der Teilnehmenden als auch der Verantwortlichen rund um Ralph Stadler. Mit den Impulsen aus den abschließend präsentierten Gruppenarbeiten erstellen die Teilnehmenden nun mit ihren Vorgesetzten einen Personal Development

„Unser Team ist die Basis unseres Erfolgs“

Paata Kacharava feiert in diesem Jahr ein besonderes Jubiläum: Im Juni vor 25 Jahren startete er als Geschäftsführer von M&M Militzer & Münch Georgien und trieb die Entwicklung der Landesgesellschaft seitdem mit Herzblut voran. Wir haben mit ihm über seine bisherige Zeit bei Militzer & Münch, Veränderungen in der Logistikbranche und den Reiz gesprochen, den das Geschäft für ihn ausmacht.

Herr Kacharava, zunächst einmal herzlichen Glückwunsch zu 25 Jahren Militzer & Münch! Das ist eine lange Zeit, wie würden Sie sie rückblickend beschreiben?
Zusammenfassend würde ich sagen, es war eine sehr spannende und in den Anfängen für mich persönlich auch herausfordernde Zeit. Als ich 1997 bei Militzer & Münch Georgien anfing, war ich der erste und einzige Mitarbeiter der Landesgesellschaft. Heute besteht unser Kern-Team aus sechs Mitarbeitenden, die sich um alle Projekte in den Bereichen Straßentransport, Luft- und Seefracht sowie Kurier- und Expressdienste mit unseren Partnern kümmern. Speziell die zurückliegenden drei Jahre mit den weltweiten Auswirkungen der Corona-Pandemie und den politischen Geschehnissen in der Ukraine haben die georgische Wirtschaft und auch unser Geschäft stark beeinflusst und auf die Probe gestellt.

Wie sah Ihr beruflicher Werdegang vor Militzer & Münch aus?
Bevor ich zu Militzer & Münch und in die Logistikbranche wechselte, habe ich viele Jahre in georgischen Regierungseinrichtungen gearbeitet und hatte verschiedene Positionen im Außenwirtschaftsbereich inne, unter anderem war ich für die Leitung der Außenwirtschaftsbeziehungen verantwortlich.

Was waren die größten Veränderungen, die Sie in den anschließenden 25 Jahren bei Militzer & Münch erlebt haben?
Die Handelswege und die damit verbundenen Möglichkeiten, wie wir sie heute kennen, waren zum damaligen Zeitpunkt noch überhaupt nicht vorhanden. Als ich bei Militzer & Münch Georgien anfing, träumten die Leute von einem euro-asiatischen Transportkorridor und den vielfältigen Chancen, die sich dadurch ergeben würden – ich konnte in meiner Laufbahn miterleben, wie genau dieser Traum Schritt für Schritt Realität wurde. Heute sind der Kaukasus und Zentralasien bedeutende Handelspartner für die europäischen Länder, Transporte über Straße, Schiene, Wasser und Luft in diese Regionen gehören zum Kerngeschäft von Militzer & Münch. Und wir erleben, dass die Nachfrage nach Produkten und Verbindungen in diese Gebiete weiter steigt.

Aus welchen Branchen stammen Ihre Kunden?
Unsere wichtigsten Kunden kommen aktuell aus der Automobilindustrie, dem Einzelhandel und der Pharma-Branche. Daneben sind wir für viele lokale Hersteller tätig, die ihre Produkte in den europäischen Markt liefern wollen.

Was macht für Sie den Reiz an der Logistikbranche aus?
Das sind ganz klar die Menschen, die in diesem Bereich tätig sind. Unsere Mitarbeitenden treiben unser Geschäft täglich mit vollem Einsatz und Know-how voran und sind die Basis unseres Erfolgs. Sie haben einen großen Anteil an der Entwicklung, die wir in den vergangenen Jahren mit Militzer & Münch Georgien erleben durften, und für dieses Engagement bin ich ihnen sehr dankbar. Ebenso möchte ich mich an dieser Stelle ganz herzlich beim Management von Militzer & Münch bedanken, auf dessen Unterstützung mein Team und ich in den vergangenen Jahren stets bauen konnten. Die Zusammenarbeit mit all diesen Menschen macht mir großen Spaß und ich freue mich auf die Aufgaben und Projekte, die noch vor uns liegen.

Vielen Dank für das Gespräch!

M&M Dubai – 15 Jahre konstantes Wachstum

Dubai, 13. Oktober 2022. Es begann mit Projekttransporten, die vom M&M-Team in Kasachstan organisiert wurden, für die ein M&M-eigenes Standbein in Dubai eine gute Lösung war. So wurde vor 15 Jahren die Landesgesellschaft M&M Dubai gegründet. Als der heutige Geschäftsführer Anil Manath im Jahr 2017 ernannt wurde, übernahm er ein kleines Team von sechs Angestellten, heute leitet er 31 Mitarbeiter.

In den fünf Jahren seiner bisherigen Leitung hat M&M Dubai eine große Entwicklung gemacht. Dazu Anil Manath: “Unser Kundenstamm hat sich im Laufe der Jahre weiterentwickelt.  Nachdem wir als reines Zollmakler- und Speditionsunternehmen begonnen haben, bieten wir jetzt auch Lagerhaltung und Distribution sowie Cross-Traffic-Services an. Im Jahr 2019 haben wir unsere Abteilung für AOG und Schiffsersatzteile im Transit eingeführt. Ein Meilenstein war die Einführung des Schiffsabfertigungsdienstes im Juli 2022.”

Applaus! Applaus!

Das Jubiläum wird heute gefeiert; Michael Albert, Präsident des Verwaltungsrates der M&M Militzer & Münch International Holding AG, Alexei Kovalenko, CFO und Sprecher des Group Managements sowie Regional Managing Director (Region MECA) Nikolaus Kohler nehmen daran teil.

“Anil Manath und seinem Management mit Joan Aguilar und Mullassery Praful und dem gesamten Mitarbeiterstab ist es gelungen, in nur wenigen Jahren ein großartiges Team mit einem fantastischen Unternehmergeist zu formen – und das mit einem hohen Maß an persönlichem Engagement, Wissen und Kompetenz, Gelassenheit und Struktur. Ich bin stolz darauf, dieses großartige Team bei seinem weiteren Wachstum unterstützen zu können», so Nikolaus Kohler.

Militzer & Münch Turkmenistan – 25 Jahre zuverlässiger Service

Aschgabat, 6. September 2022. Erst wurde 1994 eine Delegation in Aschgabat eröffnet, dann wurde 1997 M&M Militzer& Münch Turkmenistan Ltd. gegründet: Das zentralasiatische M&M Unternehmen blickt nun auf 25 Jahre Speditions- und Logistikdienstleistungen zurück und hat sich einen guten Ruf bei Kunden und Partnern erworben. Geleitet wird die Gesellschaft von Djeyhun Hummedov als Geschäftsführer.

Militzer & Münch Usbekistan – 25 Jahre Textil-Know-how

Taschkent, 30. August 2022. Usbekistan ist der sechstgrößte Baumwollproduzent der Welt und als Militzer & Münch Usbekistan vor 25 Jahren gegründet wurde, war der Transport von Baumwollfasern das Hauptsegment, ein sehr anspruchsvolles Spezialsegment, da sich die Ladung selbst erhitzt, wenn sie nicht richtig verpackt und überwacht wird.

Die 25 Mitarbeiter von M&M Uzbekistan wickeln heute alle Arten und Modi von nationalen und internationalen Transporten ab, und seit kurzem gehört auch die Zollabfertigung zum Portfolio.

M&M Usbekistan hat zudem langjährige Erfahrung beim Import von Maschinen und Equipment für die Baumwollindustrie und hat sich zu einem Spezialisten für Projekttransporte entwickelt.

„Die Kunden schätzen unsere lange Präsenz im Land und unsere professionellen Mitarbeiter in Schlüsselpositionen, die schon seit vielen Jahren bei uns sind“, so Khurshid Kasimdzhanov, Geschäftsführer von M&M Usbekistan.

„Unsere Ziele: Effektivität, Konformität und Compliance“

Maximilian Kaiser verantwortet als Group Quality Manager das Qualitätsmanagement an den Militzer & Münch-Standorten in aller Welt. Im Interview berichtet er über aktuelle Projekte, den Ablauf eines Qualitätsaudits und darüber, was ihn an der Arbeit in der Logistik fasziniert.

Hallo Herr Kaiser, können Sie kurz beschreiben, wie Ihre Tätigkeit für Militzer & Münch aussieht? Was sind Ihre Aufgaben?
Der Zweck von Quality Management ist, die konsequente Bereitstellung von Produkten und Dienstleistungen sicherzustellen, die den Anforderungen der Kunden sowie den geltenden Gesetzen und Vorschriften entsprechen. Als Group Quality Manager verwalte ich dafür ganz verschiedene Projekte und Prozesse. Unser Team besteht aus mehr als 20 Quality Managern, einem pro Landesgesellschaft, die von der Holding hier in St. Gallen aus koordiniert werden.

Unsere Ziele lassen sich unter drei Stichpunkten zusammenfassen: Effektivität, Konformität und Compliance. Das bedeutet, dass wir mit einem klaren Kundenfokus zielgerichtet ein Qualitätsmanagement-System umsetzen, pflegen und laufend verbessern, beziehungsweise einführen, wo noch nicht vorhanden. Wir lösen die Logistikprobleme unserer Kunden effektiv, sind konform mit internationalen Standards und erfüllen behördliche, sowie gesetzliche Auflagen. Die Werte, die uns dabei leiten, sind Loyalität, Integrität und Respekt.

 

Welche aktuellen Projekte oder Entwicklungen beschäftigen Sie im Quality Management?

Wir haben im Mai dieses Jahres unser Überwachungsaudit für 2022 bestanden. Bei den von der Prüfgesellschaft LRQA durchgeführten externen Überprüfungen wurde keine einzige Abweichung von der Norm festgestellt. Anfang 2023 geht es dann bereits mit der Rezertifizierung der ISO 9001:2015 weiter, die mit den umfangreichsten Audits überhaupt geprüft wird. Dafür muss unsere gesamte Prozesslandschaft mit den Standards konform sein.

Darüber hinaus übertragen wir unser Quality Management auf weitere Landesgesellschaften. Aktuell streben wir die ISO 9001:2015 Zertifizierung in Sri Lanka, Bosnien und Herzegowina, Montenegro und Malaysia an. Vor Ort ist jeweils ein Quality Manager dafür zuständig, die Standards auf die individuellen Anforderungen der Gesellschaften anzupassen und deren Einhaltung sicherzustellen.

Eng mit dem Quality Management verbunden ist auch das Risk Management, für das wir derzeit verschiedene Prozesse innerhalb der Landesgesellschaften optimieren. Außerdem erstelle ich gemeinsam mit unserem Head of Group Controlling ein Environmental Management System nach der internationalen Umweltmanagementnorm ISO 14001:2015. Damit stärken wir unser ökologisches Bewusstsein und erleichtern es unseren Kunden, Umweltfaktoren bei ihren Transporten zu berücksichtigen. Unser Quality-, Risk- und Environmental Management werden zusammen ein sogenanntes Integrated Management System bilden. Damit starten wir im März 2023.

 

Wie läuft ein Qualitätsaudit ab?

Die internen Audits werden auf Basis des sogenannten „risk-based approach“ ausgewählt. Mit diesem risikobasierten Ansatz entscheiden wir uns unter Berücksichtigung von Zeit-, Erfolgs- und Risikofaktoren für bestimmte Standorte. Wann wurden die Standorte zuletzt auditiert? Wie wichtig ist der Standort für den Unternehmenserfolg? Durch die Auswahl welcher Standorte wird das Risiko eines Qualitätsverlusts minimiert? Der Quality Manager vor Ort unterstützt das lokale Management bei der Implementierung, Administration und Verbesserung des Qualitätsmanagementsystems (QMS). Gleichzeitig führt das Team Audits an Standorten in anderen Ländern der Region durch. Da geht dann beispielsweise ein Kollege aus Frankreich nach Marokko oder umgekehrt – schließlich soll sich niemand selbst überprüfen.

Hier im Hauptsitz koordinieren wir, was wo geprüft wird und von wem. Je nachdem, was genau wir überprüfen wollen, sieht sich der Auditor verschiedene Prozesse an. Erfüllen sie die Kundenanforderungen? Sind sie mit der ISO 9001:2015 konform? Die Ergebnisse landen dann bei mir, und ich analysiere sie in Zusammenarbeit mit dem Quality Manager vor Ort.

 

Bitte beschreiben Sie kurz Ihren beruflichen Werdegang. Welche Funktionen haben Sie bei Militzer & Münch durchlaufen?

Ich habe zunächst VWL und BWL studiert. Mein erster Berührungspunkt mit Militzer & Münch war mein Traineeship ab Juni 2017. In Frankfurt wurde ich am Flughafen eingesetzt, in Stockstadt habe ich im Bereich Road unsere Lkw-Transporte kennengelernt und in St. Gallen schließlich unsere Holding-Gesellschaft. Von August 2018 bis Januar 2022 war ich Executive Assistant to the CEO beziehungsweise Executive Assistant to the Group Management. Danach wurde ich Executive Assistant to the Board of Directors der TransInvest Holding AG. Seit dem 1. Oktober 2021 bin ich außerdem Group Quality Manager. Ich bin in den Bereichen Projekt- und Umweltmanagement zertifiziert und qualifiziere mich darüber hinaus gerade zum Chartered Financial Analyst.

 

Was fasziniert Sie an der Logistik-Branche?

Unser Team besteht aus vielen Generalisten mit Spezialisierung. Jeder Spediteur muss über ein breites Spektrum an Wissen verfügen: Er muss den Markt verstehen, Import- und Exportströme kennen, die Infrastruktur und die politische Stimmung vieler Länder im Blick behalten. Gleichzeitig ist er ein Spezialist in seinem Bereich – Straßentransport, Luftfracht, Seefracht oder Projektlogistik. Jeder Tag bringt neue Herausforderungen in einem internationalen Kontext mit sich. Die Themen und Aufgaben, mit denen wir uns befassen, sind immer aufs Neue spannend.

Militzer & Münch ist zum modernen Unternehmen gewachsen

Katja Jooß betreut das Controlling sowie die SAP-Entwicklung in der MMcom-Niederlassung im bayerischen Hof. 2021 feierte sie ihr 25-jähriges Dienstjubiläum. Im Interview berichtet sie, wie sich die Arbeit im vergangenen Vierteljahrhundert verändert hat, und was ihr an Militzer & Münch sowie der Logistikbranche gefällt.

Frau Jooß, bitte beschreiben Sie kurz Ihren beruflichen Werdegang. Welche Funktionen haben Sie bei Militzer & Münch durchlaufen?

Ich habe zunächst eine Ausbildung zur Speditionskauffrau gemacht. Anschließend bin ich in der Verwaltung geblieben und war dann einige Zeit im Controlling tätig. Ich übernahm dann nach und nach die Verantwortung für die Entwicklung und Pflege unseres SAP-Systems. Dazu gehören die Benutzer- und Berechtigungspflege, der Anwendersupport in Deutschland und Dubai sowie Supportaufgaben im Controlling. Das ist seit über 20 Jahren ein ständiger Lern- und Entwicklungsprozess, da sich im SAP-Bereich immer wieder neue Projekte, gesetzliche Vorgaben und Herausforderungen ergeben.

Wie hat sich Militzer & Münch in den vergangenen 25 Jahren verändert?

Als ich 1996 anfing, waren Computer noch eine Seltenheit. Im ersten Ausbildungsjahr hatte ich wenig Kontakt mit einem PC. Damals wurde eher mit Akten gearbeitet. Ich war zum Beispiel dafür zuständig, die abweichenden Zeiten der Mitarbeiter, die sich mit Lochkarten im Zeiterfassungsgerät „einstempelten“, nachzupflegen. Das war ein großer Kasten mit einem Ziffernblock zur Eingabe und einem kleinen Bildschirm – heute ist das fast nicht mehr vorstellbar. Alles ist digitalisiert, und die Militzer & Münch-Landesgesellschaften und Büros sind weltweit eng vernetzt. Kunden können ihre Transporte in Echtzeit nachverfolgen. Militzer & Münch ist zu einem modernen Unternehmen gewachsen, aber trotzdem bodenständig geblieben.

Was schätzen Sie an Militzer & Münch?

Das Umfeld, die Arbeitsbedingungen, die Kollegen und die Chefs stimmen einfach. Es gibt neben den gleichbleibenden Aufgaben auch immer wieder neue Herausforderungen und Projekte. Ich kann selbstständig arbeiten, habe aber trotzdem immer die nötige Unterstützung. Militzer & Münch ist ein bodenständiges Traditionsunternehmen. Das passt zu mir.
Wir haben hier in Hof schon seit 25 Jahren Gleitzeit. Hinzu kommt die Möglichkeit, im Homeoffice zu arbeiten, für die ich sehr dankbar bin. Dadurch sind Arbeit und Familie auch während der Zeit im Lockdown gut vereinbar gewesen.

Was fasziniert Sie an der Logistik-Branche?

Ohne Logistik bewegt sich nichts auf der Welt. Es beeindruckt mich, wenn ich im Intranet unsere Sondertransporte verfolge. Wie zum Beispiel große Maschinenteile oder sogar ganze Anlagen von einem an das andere Ende der Welt bewegt werden und wie die einzelnen Militzer & Münch Gesellschaften dabei Hand in Hand arbeiten, finde ich faszinierend.

Was machen Sie in Ihrer Freizeit?

Ich bin verheiratet und habe zwei Kinder. Mein Mann und ich gehen gerne in die Natur, wandern und unternehmen viel mit den Kindern. Auch Reisen und Skifahren stehen ganz oben auf unserer Liste. Hier in Hof ist es sehr schön, wir können im Sommer im Mittelgebirge wandern und im Winter Ski fahren. Alles ist in kurzer Zeit erreichbar, es gibt einen schönen See und auch kulturell hat die Region viel zu bieten. Darüber hinaus bin ich seit vielen Jahren ehrenamtlich in der Leichtathletik tätig – früher aktiv und heute als Abteilungsleiterin, Trainerin und im Vorstand.

Management-Nachwuchs auf Erfolgskurs

Wie kann man aus der Fülle an Unternehmen hervorstechen, um hochqualifizierte junge Menschen für sich zu gewinnen und langfristig im Unternehmen zu halten? Eine Herausforderung, der die TransInvest Gruppe, Muttergesellschaft von Militzer & Münch, mit dem Talent Management Programme begegnet.

Bereits seit elf Jahren sorgt die TransInvest Gruppe vor: 2011 rief sie das gruppenübergreifende Talent Management Programme (TMP) zur Förderung des eigenen Management-Nachwuchses ins Leben. In diesem Jahr nehmen 21 vielversprechende Talente an dem exklusiven Nachwuchsförderprogramm teil, das TransInvest in Kooperation mit dem Institute of Supply Chain Management der Universität St. Gallen ausrichtet.

„Wir sind stolz, unseren jungen Talenten diese Fortbildungsmöglichkeit zu bieten und so vakante Spitzenpositionen durch unseren eigenen Managementnachwuchs besetzen zu können“, sagt Alexei Kovalenko, Chief Financial Officer, TransInvest und Militzer & Münch sowie Sprecher des Militzer & Münch Group Managements.

Der Großteil, 13 der Hoffnungsträger, stammt von unterschiedlichen Landesgesellschaften von Militzer & Münch. Ende April konnten sie im ersten Teil der berufsbegleitenden Modulreihe neben dem Campus auch das Schweizer Headquarter in St. Gallen kennenlernen. Alexei Kovalenko und Ralph Stadler, Head HR TransInvest Holding AG, begrüßten die Teilnehmer und führten in die Veranstaltungsreihe ein. Innerhalb von drei Tagen behandelten die Teilnehmer dort die Schwerpunkte Controlling, Supply Chain Resilience und Process Management. Christoph Hollenstein, Head of Group Controlling Militzer & Münch, gab beispielhafte Einblicke in das Controlling von TransInvest. Anschließend vermittelten Gastdozenten renommierter Unternehmen und Lehrstühle die dazugehörigen wissenschaftlichen Zusammenhänge und thematisierten aktuelle Herausforderungen wie die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie und Verzögerungen in den globalen Lieferketten.

„Der Diskurs, der aus dem Input unserer Nachwuchskräfte und den vielseitigen Erfahrungen externer Manager entsteht, ist eine sehr wirksame Möglichkeit, dem Wertewandel mit den richtigen Antworten zu begegnen und Innovationskraft sowie Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten“, sagt Alexei Kovalenko.

Zusätzlich zu interaktiven Gruppenaufgaben förderte die gemeinsame Abendgestaltung den Zusammenhalt und animierte neben dem strategisch-fachlichen auch zum persönlichen Austausch.

Zwei weitere Einheiten werden die Teilnehmer im Laufe des Jahres teils online, teils vor Ort in Istanbul absolvieren und mit einer Gruppenpräsentation abschließen. Danach werden die Nachwuchstalente das Management in unterschiedlichen Landesgesellschaften dabei unterstützen, interessante Chancen zu identifizieren und die Geschäfte vor Ort auszuweiten.

 

CargoLine Qualitätspreis 2021

Die M&M-Organisationen in Bulgarien und Lettland wurden mit dem CargoLine Quality Award 2021 für ihren exzellenten und zuverlässigen Service im CargoLine-Sammelgutnetzwerk ausgezeichnet.

Das Bild zeigt, von links, Hristo Marinov, Deputy Manager M&M Bulgarien, Geschäftsführer M&M Bulgarien Sacho Todorov und Geschäftsführer Cargomax Lettland, Dmitrijs Vorniku.