M&M stärkt seine Spitzenposition in der Maghreb-Region

Ein neuer Standort für Automotive-Services in Marokko, eine neue Sammelgutlinie von Frankreich nach Bejaïa in Algerien – Militzer & Münch baut seine Aktivitäten in den Maghreb-Staaten weiter aus.

Mit dem zusätzlichen Standort in Marokko positioniert sich Militzer & Münch optimal für die Automotive-Branche. 1.100 Quadratmeter umfasst das Lager im Norden Marokkos – einer Region mit zahlreichen Herstellern und Zulieferern der Automobil- und Luftfahrtindustrie. Außerdem ist es nur 60 Kilometer vom Hafen Tanger Med entfernt. Eigens dafür hat der Logistikdienstleister das Unternehmen M&M Automotive Logistics gegründet.

Die Vorteile für die Kunden: Der Standort innerhalb der Tanger Freihandelszone ermöglicht eine beschleunigte Abwicklung beim Zoll. Die Freihandelszone ist zudem multimodal angebunden, grenzt an den internationalen Flughafen und ist mit dem Hafen Tanger Med sowie dem Autobahnnetz verbunden.

Das Team in Marokko arbeitet eng mit Militzer & Münch Frankreich zusammen, das als Logistikdienstleister bei den wichtigsten europäischen Automotive-Herstellern registriert ist und solche Lösungen auch in Frankreich anbietet. „Militzer & Münch Frankreich verdankt seine Position als Marktführer auf der Relation Europa-Maghreb der guten Zusammenarbeit mit seinen Landesgesellschaften“, sagt Guillaume de Laage de Meux, Managing Director Militzer & Münch Frankreich sowie Regional Managing Director South West Europe / Maghreb. „Die Eröffnung des neuen Standorts ist das jüngste Beispiel unserer Zusammenarbeit mit Militzer & Münch Marokko. Es ist Teil unserer Strategie, unsere Position in der Luftfahrt- und Automobillogistik zu stärken.“

Ausbau der Algerien-Transporte 

Seit dem 29. Februar bietet Militzer & Münch Frankreich zudem eine neue Sammelgut-Transportlinie zur zweitgrößten algerischen Hafenstadt Bejaïa an, die als Tor zu den Industrien in den östlichen Regionen dient. Nach Algier 2009 und Oran 2018 steigt damit die Zahl der direkten Seesammelverkehre von Marseille nach Algerien auf drei. Dieser Service entspricht der wachsenden Nachfrage nach Exporten in den Osten des Landes, wo große Industrieunternehmen, insbesondere aus dem Lebensmittelsektor, angesiedelt sind. Zwei Sammelladungsabfahrten pro Monat mit einer Direktverbindung ab Marseille und einer 5-tägigen Transitzeit bietet Militzer & Münch an. Die Güter werden in einem Trockenhafen in Tixter abgeladen. Dieser ist nur sechs Kilometer von der Ost-West-Autobahn, der wichtigsten Verkehrsachse Algeriens, entfernt. Ein Dienst nach Annaba an der Nord-Ost-Küste Algeriens soll ebenfalls bald aufgenommen werden.

Was ist ein Advanced Supplier Store?

Ein Advanced Supplier Store (ASP) ist eine lokale Logistiklösung, die es Logistikdienstleistern ermöglicht, Kunden gemäß einer Reihe von Spezifikationen just in time zu beliefern. Der ASP garantiert den Kunden Reaktionsfähigkeit, Flexibilität und Zuverlässigkeit. Diese in der Automobilbranche weit verbreitete Logistiklösung ermöglicht es Industrieunternehmen und Konstrukteuren, ihre Supply Chain zu sichern, Produktionsstillstände zu verhindern und ihre Kosten zu optimieren und zu kontrollieren.

Militzer & Münch Marokko bietet im neuen ASP folgende Services:

•    IT-gestütztes Warehouse Management System (WMS)
•    Zolllager
•    Verwaltung von Kommissionierungen
•    Kitting
•    Co-Packing
•    Verteilung und Abholung innerhalb und zwischen Freihandelszonen

„In zwei Jahren wollen wir Marktführer sein“

Im Interview berichten Filip Simovic, CEO, und Nikola Vasiljevic, COO Militzer & Münch Serbien, von ihren ambitionierten Wachstumsplänen. Das Joint Venture mit dem serbischen Logistikunternehmen Invictus System Transport & Logistics D.O.O. hat Militzer & Münch im Oktober 2019 gegründet, um sein bestehendes Netzwerk in der Balkanregion weiter auszubauen.

Herr Vasiljevic, wie wird das Joint Venture auf dem serbischen Markt wahrgenommen? 

Nikola Vasiljevic: Vor der Gründung des Joint Ventures war Militzer & Münch auf dem serbischen Markt weitestgehend unbekannt. Unseren Kundenstamm mussten wir erst akquirieren und Vertrauen gewinnen. Zurzeit konzentrieren wir uns darauf, die Marke Militzer & Münch weiter auf dem nationalen Logistikmarkt zu etablieren.

Herr Simovic, Sie haben sich für den serbischen Logistikmarkt ein ehrgeiziges Ziel gesetzt. Wie wollen Sie es erreichen?

Filip Simovic:
 Wir haben uns vorgenommen, in zwei Jahren Marktführer in Serbien zu sein. Die Kundenzufriedenheit steht bei uns an erster Stelle. Wir analysieren den Bedarf auf dem serbischen Logistikmarkt und passen unsere Services optimal an die Wünsche der Kunden an. Jede unserer Logistikdienstleistungen ist maßgeschneidert. Mit hoher Qualität und dem Engagement unseres Teams heben wir uns schon jetzt vom Wettbewerb ab. Die Nachfrage nach unseren Logistiklösungen ist hoch. Seit der Gründung des Joint Ventures im Herbst 2019 haben sich die Geschäfte gut entwickelt – und wir sind zuversichtlich, dass wir unser Ziel erreichen können.

“Mit hoher Qualität und dem Engagement unseres Teams heben wir uns schon jetzt vom Wettbewerb ab.”

Filip Simovic
CEO Militzer & Münch Serbien

 

 

Was waren bisher Ihre größten Erfolge?

Nikola Vasiljevic: Wir haben das Joint Venture von Anfang an mit umfangreichen Kampagnen für jede unserer Dienstleistungen beworben – dazu zählen Straßentransporte, Zollabfertigung und Lagerung. Mit unserer Marketing-Kampagne konnten wir uns bereits als ernstzunehmender Akteur auf dem serbischen Markt positionieren.

Wir sind sehr stolz darauf, dass unsere Services sich in so kurzer Zeit einer so großen Nachfrage erfreuen. Besonders die Einführung des Sammelgutverkehrs aus Deutschland, Österreich und Italien ist ein großer Erfolg für uns. Neu sind jetzt Militzer & Münch-Sammelgutlinien für den Export nach Montenegro, Nordmazedonien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo und Albanien.

Wie viele Militzer & Münch Standorte gibt es in Serbien?

Filip Simovic: Ein Büro befindet sich in Dobanovci – das ist ein Industriegebiet von Belgrad – und das andere in Leskovac im Süden des Landes. In Dobanovci mieten wir zurzeit 1.000 Quadratmeter Lagerfläche, um Zollabfertigungen durchzuführen. Im Moment bauen wir dort eigene Lager- und Büroflächen. Die Immobilie wird 10.000 Quadratmeter umfassen. Die ersten 5.000 Quadratmeter werden wir bereits im Mai/Juni 2020 beziehen.

Wie läuft die Kooperation mit anderen Militzer & Münch Landesgesellschaften?

Nikola Vasiljevic: Wir haben schnell gemerkt, dass wir mit der gesamten Militzer & Münch Gruppe stets zuverlässig und vertrauensvoll zusammenarbeiten können. Da viele deutsche Unternehmen in Serbien produzieren, führen wir oft Projekte gemeinsam mit der deutschen Landesgesellschaft durch. Insbesondere die Zusammenarbeit mit den deutschen Militzer & Münch Niederlassungen in Stockstadt, Nürnberg und Hof funktioniert ausgezeichnet. Wir werden von den deutschen Kollegen mit aller Kraft unterstützt.

Welche Dienstleistungen bieten Sie derzeit in Serbien an, und welche sind für die nahe Zukunft geplant?

Filip Simovic: Unser Hauptaugenmerk liegt zurzeit auf Straßentransporten –
Teilladungen, Komplettladungen und Kühltransporte. Außerdem bieten wir alle Arten von Zolldienstleistungen und Lagerhaltung an. Wir planen, unsere Dienstleistungen auch auf den Luft- und Seeverkehr sowie den Schienentransport auszuweiten.

Für welche Branchen sind Sie tätig?

Nikola Vasiljevic: Die meisten Transporte wickeln wir für Unternehmen aus den Branchen Chemie, Textil, Automotive, Pharma und Getränke ab. Derzeit wird in Serbien viel investiert – vor allem aus dem Ausland. Die meisten Investoren kommen aus der Automobilindustrie und zu einem großen Teil aus Deutschland. Deshalb liegt für Militzer & Münch Serbien ein starker Fokus auf dieser Branche.

Haben Sie bereits erste Transporte im Bereich der Projektlogistik durchgeführt?

Filip Simovic: Im November 2019 haben wir den ersten Transport im Bereich Projektlogistik erfolgreich abgewickelt. Für einen bekannten serbischen Textilhersteller haben wir große Maschinen für die Textil-Produktion transportiert. Ich bin sehr stolz auf mein Team, das mit großem Engagement daran gearbeitet hat, die Erwartungen des Kunden zu erfüllen.

140 Jahre Militzer & Münch

Im Jahr 1880 legten Richard Militzer und Werner Münch ihre eigenen Speditionsgeschäfte zusammen und gründeten die Bahnspedition Militzer & Münch in Hof, Bayern. Daraus entstand im Lauf der Jahre ein weltweit tätiges Logistikunternehmen mit heute rund 2.100 Mitarbeitern. Am 1. April 2020 feiert Militzer & Münch 140-jähriges Jubiläum.

„Wir blicken zurück auf 140 ereignisreiche und erfolgreiche Jahre“, sagt Michael Albert, Präsident des Verwaltungsrates der M&M Militzer & Münch International Holding AG. „Mit Pioniergeist, einer gehörigen Portion Mut und natürlich vielen engagierten Mitarbeitern haben wir über die Jahrzehnte immer wieder neue Felder der Logistik erschlossen.“

Vom Rollführer zur Lkw-Flotte

Alles begann mit der Gründung der gemeinsamen Firma von Richard Militzer und Werner Münch am Neuen Bahnhof in Hof. Durch die Zusammenführung der bayerischen mit der sächsischen Staatsbahn erschlossen sich für das junge Unternehmen neue Eisenbahn-Fernverbindungen, weit über den Aktionsradius der Pferdefuhrwerke hinaus. Durch den begrenzten Radius der Zustell- und Abholfuhrwerke war es notwendig, ein engmaschiges Filialnetz, verbunden durch die Eisenbahn, aufzubauen. Es entstanden unter anderem Niederlassungen in der weiteren Region. Der heimischen Porzellan-, Glas-, und Textilindustrie erschloss Militzer & Münch Märkte in Europa, zum Beispiel in Italien und in England.

Der erste Militzer & Münch Lkw fuhr schließlich Anfang des 20. Jahrhunderts einen Liniendienst zwischen Hof und dem 30 Kilometer entfernten Oelsnitz. „Das können wir uns heute schwer vorstellen, aber der Kauf des ersten Lkw und damit der Umstieg von Pferden auf Nutzfahrzeuge muss damals etwas ganz Besonderes gewesen sein“, sagt Michael Albert. „Heute fahren für uns hunderte Lkw und Trailer aus dem eigenen Fuhrpark oder von Charterunternehmen.“

Aufbruch in neue Märkte

Militzer & Münch wuchs konstant weiter. Zum Zeitpunkt des 50-jährigen Bestehens im Jahr 1930 beschäftigte die Firma 40 kaufmännische Angestellte und 17 Arbeiter.
Nach Ende des Krieges stieg Militzer & Münch in die See- und Luftfracht ein und eröffnete eine Filiale in Hamburg sowie das erste Luftfrachtkontor am Frankfurter Flughafen. Im Jahr 1951 entstand in Athen das erste Auslandsbüro. In den Ländern Osteuropas, in Mittelost, in Zentralasien und China war Militzer & Münch Vorreiter beim Aufbau des internationalen Speditions- und Logistikgeschäfts. Damit begannen Jahrzehnte des starken Wachstums. Im Jahr 1980 wurden die einzelnen Landesgesellschaften unter dem Dach einer Holding in St. Gallen zusammengeführt.

 

 

Timeline

•    1880: Gründung von Militzer & Münch
•    1892: Gründung der ersten Niederlassung in der Region
•    1949: Ernennung zum offiziellen IATA Agenten
•    1951: Eröffnung des ersten Auslandsbüros in Athen, Griechenland
•    1962: Eröffnung des ersten Luftfrachtcenters am Frankfurter Flughafen
•    1980: Gründung der M&M Militzer & Münch International Holding AG in St. Gallen
•    2017 & 2018: Gründung von Landesgesellschaften in Algerien und Sri Lanka
•    2019: Gründung eines Joint Ventures in Serbien

In der Welt zuhause

Mit rund 100 Standorten in 28 Ländern und zahlreichen Kooperationen bietet Militzer & Münch heute Speditions- und Logistikdienstleistungen rund um den Globus – und erschließt insbesondere schwer zugängliche Märkte für seine Kunden. In den vergangenen Jahren eröffnete Militzer & Münch beispielsweise eigene Landesgesellschaften in Algerien und Sri Lanka. Die Intensivierung der Zentralasien- und Fernost-Verkehre ist ebenfalls wesentlicher Bestandteil der Wachstumsstrategie. Militzer & Münch ist seit vielen Jahren mit eigenen Niederlassungen in nahezu allen Ländern entlang der neuen Seidenstraße aktiv. Dazu zählen Standorte in Kasachstan, Usbekistan, Tadschikistan, Turkmenistan, Russland und China.

„Wir wollen unsere Kunden auch in Zukunft mit viel Enthusiasmus und erstklassigen Leistungen überzeugen und unsere Services noch weiter ausbauen“, sagt Michael Albert. „Das Jubiläum ist auch ein Anlass, nach vorne zu blicken. Denn Werte wie Qualität, Verantwortung und Sicherheit zählen – damals wie heute.“

140 Jahre – einmal mehr ein Grund, unseren Mitarbeitern und vor allem unseren Kunden zu danken.

„Wir sind Experten für schwierige Märkte“

Die Militzer & Münch Gruppe peilt für die kommenden Jahre weiteres Wachstum an. Wo das größte Wachstumspotenzial liegt, erklärt Alexei Kovalenko, Mitglied des Group Management von Militzer & Münch, in einem Interview.

Wie würden Sie die Militzer & Münch Gruppe in wenigen Worten beschreiben?

Alexei Kovalenko: Aus einer kleinen Spedition, gegründet vor 140 Jahren, haben die Gründer und ihre Nachfolger mit viel Pioniergeist einen internationalen Logistikdienstleister gemacht, der sich zu einem Experten insbesondere für Nischenmärkte entwickelt hat. Weiterhin in Familienhand und unabhängig, wollen wir diesen Pioniergeist, diesen Unternehmergeist auch künftig leben und weitere schwierige Märkte für unsere Kunden erschließen. Selbstverständlich haben wir dabei Trends und Wandel aufgrund politischer und wirtschaftlicher Entwicklungen im Blick – und stützen uns gleichzeitig auf traditionelle Werte wie Loyalität, Integrität und Respekt.

Über welche Stärken verfügt Militzer & Münch?

Alexei Kovalenko: Wir gelten schon lange als einer der führenden Logistikdienstleister in Eurasien und Nordafrika. Diese geographische Sichtweise engt uns aber ein wenig ein, denn wir sind mehr als das: Wir sind der Spezialist für schwierige Märkte und entwickeln für unsere Kunden individuelle Transportlösungen auch unter erschwerten Bedingungen.

Was unterscheidet Militzer & Münch vom Wettbewerb?

Alexei Kovalenko: In mancherlei Hinsicht sind wir tatsächlich einzigartig: Im Unterschied zum Wettbewerb haben wir in schwierigen Märkten, zum Beispiel in Zentralasien, eigene Landesgesellschaften mit lokalem Management. Unsere internationalen Wettbewerber senden oft nur Expatriates ins Ausland – und lokale Wettbewerber verfügen nicht über internationales Know-how. Somit macht uns unser lokales Know-how, gepaart mit internationalen Standards, gewissermaßen zu einem einzigartigen Unternehmen im Logistikbereich.

Welche Märkte und Regionen halten Sie für vielversprechend? 

Alexei Kovalenko: Sowohl klassische Relationen wie Europa-Maghreb und China-Europa als auch die aufstrebenden Märkte von Schwellenländern sind für uns als flexibler Mittelständler aussichtsreich. Kürzlich haben wir eine Initiative gestartet, um in weiteren Ländern in Afrika aktiv zu werden. In Nordafrika sind wir mit eigenen Landesgesellschaften teilweise schon seit Jahrzehnten vertreten – aber wir beobachten, dass zum Beispiel auch Äthiopien ein vielversprechender Logistikmarkt ist. In den kommenden Monaten werden wir Märkte in Afrika analysieren sowie die Marktlage und den Bedarf bei bestehenden und potenziellen Neukunden prüfen.

Ein weiteres Beispiel ist Südosteuropa. In Bulgarien haben wir uns eine starke Marktposition erarbeitet, nicht aber in den Nachbarländern. 2019 bot sich die Gelegenheit, ein Joint Venture mit dem Logistikunternehmen Invictus in Serbien einzugehen, und das Geschäft entwickelt sich gut. Auch in anderen Ländern dieser Region möchten wir unseren Expansionskurs fortsetzen.

In welchen Geschäftsbereichen – Landverkehr, Luftfracht, Seefracht, Projektlogistik – sehen Sie das größte Wachstumspotenzial?

Alexei Kovalenko: Das lässt sich nicht pauschal auf ein Segment limitieren. Unsere Maxime lautet: Es muss sich lohnen. Wir wollen Wachstum nicht um jeden Preis, denn wir sind Qualitätsanbieter; eine faire Marge für hochwertige Leistungen muss möglich sein. Regelmäßig überprüfen wir unsere Aktivitäten: Welche sind rentabel, welche nicht? Die Stärken und Schwächen der einzelnen Militzer & Münch Gesellschaften – wir sind von Marokko bis China lokal tätig – sind zu berücksichtigen. So arbeiten wir auf einigen Relationen und für manche Dienstleistungen mit ausgewählten externen Partnern zusammen. Das lässt uns effizient und profitabel bleiben.

Vor allem auf der Relation China-Europa sind wir dabei, die interkontinentalen Landverkehre weiter auszubauen, also die Bahnfracht. Nachhaltigkeit und wirtschaftlicher Druck bringen Importeure wie Exporteure zunehmend dazu, Bahn statt Flugzeug zu wählen. Mit Laufzeiten von zehn oder weniger Tagen auf dieser Relation würde die Bahn für die E-Commerce-Branche interessant. Auch die weitere Entwicklung der Belt-and-Road Initiative haben wir im Blick – hier bieten sich in den kommenden Jahren große Chancen für unsere Kunden und damit auch für uns.

Heute sind aus anderen Gründen alle Augen auf China und Europa gerichtet. Von China aus hat sich das Coronavirus weltweit und vor allem in Europa verbreitet. Die aktuelle Situation ist für jeden einzelnen von uns persönlich und für unsere Wirtschaft eine außergewöhnlich fordernde Situation. Es ist zu hoffen und zu wünschen, dass die Ausbreitung des Coronavirus durch die zahlreichen Maßnahmen verlangsamt werden kann und sich die globale Wirtschaft bald erholt.

Die Kundenzufriedenheit steht im Fokus. Wodurch zeichnet sich Militzer & Münch im Hinblick auf die Kunden aus?

Alexei Kovalenko: Unsere Kunden vertrauen darauf, dass wir ihre oft anspruchsvollen Anforderungen erfüllen: Produkte mit kompliziertem Handling und nicht-alltägliche Destinationen. Deswegen bauen wir auf Kompetenz, die Entwicklung von Spezialisten und lokale Marktexpertise. Unsere Kunden kontaktieren nicht die Unternehmenszentrale, sondern unsere Niederlassungen vor Ort. Sie wollen mit einem festen Ansprechpartner arbeiten, der ihr Projekt von Anfang bis Ende betreut, den Überblick behält und Verantwortung übernimmt. Deswegen ist es uns ein Anliegen, das Know-how unserer Teams weiterzuentwickeln; die Neuauflage des M&M Talent Management Programms stellt die Kompetenz unserer Nachwuchsführungskräfte sicher. Die Expertise unserer Mitarbeiter unterstützen wir mit unseren robusten und flexibel anpassbaren IT-Prozessen. So entwickelt unser hauseigenes IT-Unternehmen zum Beispiel individuelle Track & Trace-Lösungen für unsere Kunden.

“Im Unterschied zum Wettbewerb haben wir in schwierigen Märkten, zum Beispiel in Zentralasien, eigene Landesgesellschaften mit lokalem Management.”

Alexei Kovalenko
Mitglied des Group Management von Militzer & Münch

Könnte Militzer & Münch die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Landesgesellschaften intensivieren und dadurch weiterwachsen?

Alexei Kovalenko: Unsere Landesgesellschaften generieren selbst Geschäfte vor Ort und „leben“ von ihrer lokalen Kundenbasis. Gleichzeitig können sie von den Stärken der anderen M&M Gesellschaften profitieren, ohne Zwang zur Zusammenarbeit, auf Basis des „right of first refusal“ Prinzips. Es gibt Beispiele in der Gruppe, wo es gut funktioniert.

Die Leitung der Militzer & Münch Gruppe liegt aktuell in den Händen des Group Management. Wie sehen die Planungen für die kommenden Monate aus?

Alexei Kovalenko: Die Militzer & Münch Gruppe ist dezentral organisiert – das ist historisch gewachsen und Teil der Unternehmenskultur. Die operative Verantwortung für Ergebnisse und Erfolg liegt bei den Landesgesellschaften und den regionalen Managern, die das Group Management, also die erweiterte Geschäftsleitung der Gruppe, ausmachen und zusammen mit dem Verwaltungsrat das Unternehmen steuern. Koordination und Abstimmung zwischen den Regionen wird vom Speaker des Group Management übernommen (Anmerkung der Redaktion: Diese Aufgabe wurde Alexei Kovalenko Anfang des Jahres übertragen).

Themen auf Gruppen-Ebene wie Business Development und Digitalisierung sind fester Bestandteil der Agenda der gemeinsamen Sitzungen von Verwaltungsrat und Group Management.

Diese Arbeitsweise hat sich über die vergangenen Monate bewährt – und so werden wir auch in den kommenden Monaten weiterarbeiten.

Eine glückliche Begegnung

Er war zur richtigen Zeit am richtigen Ort: Ein Importeur chinesischer Laserschneidemaschinen lernte auf einer Messe Barbara Zablocka von Militzer & Münch kennen – und hat mithilfe ihres Teams inzwischen bereits seine 25. Lieferung erfolgreich nach Polen transportiert.

Vorletztes Jahr stand der Unternehmer aus der Maschinenbau-Branche vor einer Herausforderung: Er wollte chinesische Maschinen nach Polen importieren, hatte auf diesem Gebiet aber wenig Erfahrung. Als er auf der Oberflächentechnik-Messe EXPO-SURFACE ausstellte, kam Barbara Zablocka, Business Development Managerin, Militzer & Münch Polen, mit einer Lösung auf ihn zu.

„Dem Unternehmer lag bereits das Angebot eines anderen Transportdienstleisters vor“, sagt Barbara Zablocka. „Es war preiswerter als unseres. Aber für den Kunden war der Preis zweitrangig. Denn der Wert der Maschinen ist so hoch, dass es ihm wichtiger war, professionell betreut zu werden.“

Partnerschaften nach China ausbauen

Dank der guten Zusammenarbeit mit Militzer & Münch China und der langjährigen Erfahrung auf dieser Relation konnten Barbara Zablocka und ihr Team den Kunden umfassend beraten. Schließlich bekamen sie den Auftrag.

„Bei Transporten aus China arbeiten wir eng mit unseren Kollegen vor Ort und in Deutschland zusammen“, sagt Barbara Zablocka. „Die Laserschneidemaschinen haben unsere Partner in der ostchinesischen Hafenstadt Qingdao abgeholt.“ Von dort lieferte das Team die Container als Seefracht nach Gdynia an der polnischen Ostseeküste oder – bei einem Bestimmungsort nahe der deutschpolnischen Grenze – nach Hamburg. Die letzte Strecke bis zum Empfänger legten die Maschinen per Lkw zurück.

„Ich bin froh, dass der Importeur und ich auf der Messe ins Gespräch gekommen sind“, sagt Barbara Zablocka. „Inzwischen hat sich daraus eine sehr gute Zusammenarbeit entwickelt. Beide Seiten profitieren von der Kooperation. Der Kunde ist bei uns gut aufgehoben – und wir bauen unsere bestehenden Partnerschaften auf der Relation China immer intensiver aus.“ Inzwischen haben Barbara Zablocka und ihr Team zehn Transporte aus China für den Kunden organisiert und planen weitere.

Mobiltelefone im Flugmodus

Mobiltelefone gelten aufgrund ihrer Akkus als Gefahrgut. Das und mehr muss beim Transport von Handys per Luftfracht beachtet werden. Für Militzer & Münch kein Problem: Das Unternehmen übernimmt für einen führendenden Hersteller von Mobiltelefonen zeitkritische Transporte von China nach Russland, Osteuropa und Zentralasien.

Militzer & Münch arbeitet bereits seit 2010 mit einem führenden Hersteller von Mobiltelefonen aus China zusammen. „Wir transportieren Mobiltelefone und andere Telekommunikationsausrüstung aus dem chinesischen Shenzhen nach Moskau und zu diversen Destinationen in Osteuropa und Zentralasien“, sagt Andreas Löwenstein, Regional Managing Director Asia / Far East, M&M Militzer & Münch International Holding AG. „Der Kunde schreibt den Auftrag regelmäßig neu aus – 2018 haben wir erneut den Zuschlag für eine zweijährige Laufzeit erhalten. Seitdem haben wir im Rahmen dieses Auftrags bereits ein Gesamtgewicht von 800 Tonnen transportiert.“

Enges Zeitfenster

Neben der russischen Hauptstadt sind die Ziele der Transporte Minsk (Belarus), Almaty (Kasachstan), Bischkek (Kirgisistan), Duschanbe (Tadschikistan), Taschkent (Usbekistan) und Kiew (Ukraine). Doch bevor die Mobiltelefone an ihren Zielen ankommen, muss das Militzer & Münch Team einige Hürden nehmen. „Für jeden Transport plant der Kunde nur eine sehr geringe Umschlagszeit ein – von Tür zu Tür, je nach Destination zwischen vier und sieben Tagen“, sagt Andreas Löwenstein. „Wir haben uns dem Kunden gegenüber verpflichtet, dieses enge Zeitfenster einzuhalten.“

Eine weitere Herausforderung stellen die Lithium-Akkus dar, die in den Mobiltelefonen verbaut sind. Der Kontakt von Lithium und beispielsweise Wasser kann heftige chemische Reaktionen hervorrufen. Die daraus entstehende Wärmeentwicklung ist so stark, dass sie zu Bränden und Explosionen führen kann.

Aufgrund dieser Risiken gelten die Akkus als Gefahrgut und dürfen nur unter strengen Auflagen transportiert werden. Doch selbst bei fachgerechten Voraussetzungen erlauben nicht alle Airlines und Flughäfen Lithium-Akkus als Frachtgut. Ein Großteil der Lieferungen wickelt der Logistikdienstleister über den Flughafen in Hongkong ab. Hier bieten nur wenige Flüge die richtigen Voraussetzungen für die Transporte: wöchentlich eine Flugverbindung nach Moskau und zwei Flüge nach Zentralasien – via Istanbul and Baku.

Wie ein Uhrwerk

„Da es sich um einen Door-to-Door Auftrag handelt, wickeln wir die Transporte multimodal ab“, sagt Andreas Löwenstein. „Die Güter werden nicht nur in der Luft, sondern auch auf dem Wasser, auf der Schiene und auf der Straße transportiert. Die verschiedenen Phasen der Transporte müssen wie ein Uhrwerk zusammenspielen, damit die Ware rechtzeitig ankommt.“

Die zehnjährige Zusammenarbeit mit dem Kunden zeigt: Militzer & Münch bietet eine Mischung aus Know-how, Koordination und Effizienz, die selbst den höchsten Ansprüchen gerecht wird.

Lust auf Kaffee

Kaffee ist in Polen beliebt – und inzwischen auch ein Export-Schlager: Nach jahrelanger erfolgreicher Zusammenarbeit hat sich einer der größten Kaffeeproduzenten Polens für Militzer & Münch als alleinigen Transportdienstleister entschieden.

Lange arbeitete der Produzent mit verschiedenen Transportdienstleistern zusammen. Auch Militzer & Münch gewann das Unternehmen vor einigen Jahren als Kunden und lieferte Kaffee in die ganze Welt.

„Unser Team setzt sich bei diesem Projekt voll ein“, sagt Michał Styrylski, der die Niederlassung von Militzer & Münch Polen in Krakau leitet. „Und Pawel Twardokęs, unser Direktor für Luft- und Seefracht, hält unseren Kunden bei allen Arbeitsschritten auf dem Laufenden.“ Für jeden Auftrag erarbeitet das Team maßgeschneiderte Zeitpläne mit flexiblen Auswahloptionen.

Auf allen Ebenen überzeugt

„Unser Kunde merkte schnell, dass er sich auf uns verlassen kann“, sagt Michał Styrylski. „Seit dem ersten Auftrag gehen wir intensiv auf seine Wünsche ein.“ Schon nach wenigen Monaten lud der Kunde das Krakauer Team persönlich ein, um sich über weitere Services von Militzer & Münch zu informieren.

Mit der Verantwortung wuchs auch das Vertrauen – und das Team hatte die Chance, immer mehr Transporte zu übernehmen. Dann beauftragte das Unternehmen Militzer & Münch mit der bis dato größten Lieferung. Das Team sollte eine Luftfrachtsendung mit einem Gesamtvolumen von über 40 Tonnen von Polen nach Japan transportieren – und meisterte diese Herausforderung erfolgreich.

„Das hat den Kaffeeproduzenten überzeugt“, sagt Michał Styrylski. „Beim nächsten Meeting teilte er mit, ab jetzt ausschließlich mit uns zusammenarbeiten zu wollen. Das bestätigt uns in unserem täglichen Einsatz: Natürlich bringen wir Sendungen schnell und reibungslos ans Ziel. Doch was zählt, sind langfristiges Engagement und gute Kommunikation. Wir fragen unseren Kunden regelmäßig, was wir noch besser machen könnten und wachsen dadurch gemeinsam.“

Das Team von Militzer & Münch Polen. Von links nach rechts: Szymon Marzyński (Operations), Marta Gęsiak (Operations) und Michał Styrylski (Branch Manager Krakau)

Frisch poliert

Wie kommen Online-Händler an die Produkte, die sie verkaufen? Eines der größten internationalen E-Commerce-Unternehmen bestellt Schuhcreme, Bürsten und Einlegesohlen bei einem beliebten polnischen Hersteller – und hat Militzer & Münch damit beauftragt, die Produkte über den Atlantik zu bringen.

Vor drei Jahren hatte das Team von Militzer & Münch Polen zum ersten Mal die Chance, über einen amerikanischen Agenten für einen großen internationalen Online-Händler zu arbeiten. „Der Agent bat uns, ihm diverse Schuhpflegeprodukte eines polnischen Herstellers in die USA zu liefern“, sagt Barbara Zablocka, Key Account Managerin, Militzer & Münch Polen. „Das Zeitfenster war eng. Daher einigten wir uns darauf, die Paletten per Luftfracht zum Flughafen Indianapolis zu transportieren. Von dort gingen sie per Lkw zu den Lagern des Kunden in verschiedenen US-Bundestaaten.“

Barbara Zablocka und ihre Kollegen lieferten so zuverlässig, dass der Agent weitere Bestellungen in Auftrag gab. Bald fragte er das Team nach weiteren Services, und sie handelten neue Konditionen aus. Inzwischen versendet Militzer & Münch die Ware per Seefracht. Das bedeutet: längere Transitzeit, aber niedrigere Transportkosten.

„Für ein so großes internationales Unternehmen zu arbeiten, ist eine besondere Herausforderung – aber auch eine Chance“, sagt Barbara Zablocka. „Wir müssen uns an strenge Richtlinien und enge Zeitvorgaben halten. Gleichzeitig entwickeln wir unsere Fähigkeiten und die Relation Polen-USA enorm weiter. Davon profitieren auch andere Kunden.”

Expresslieferungen für die Luftfahrt

Die Ersatzteilversorgung ist maßgeblich für die Effizienz in der Luftfahrtbranche. Militzer & Münch China hat sich auf einen besonders kritischen Bereich der Ersatzteileverfügbarkeit spezialisiert: „Aircraft on Ground“ (AOG).

„Aircraft on Ground“ stellt eine komplexe Herausforderung an Logistikunternehmen. Im Falle eines AOG in der Luftfahrt ist eine Maschine aus technischen Gründen nicht flugtüchtig. Wenn das Flugzeug wegen fehlender Ersatzteile am Boden bleiben muss, führt dies oft zu Verspätungen im Flugplan, langen Wartezeiten für die Passagiere und enormen finanziellen Verlusten für die Fluggesellschaften.

Ein genauer Blick auf AOG

Um Passagiere und Fracht schnellstmöglich transportieren zu können, setzen viele Fluggesellschaften auf Militzer & Münch China als ihren AOG-Dienstleister. Denn das in Beijing ansässige Team von elf Mitarbeitern ist spezialisiert auf das Geschäftsfeld. „Für den Bereich AOG sind wir bereits seit über 20 Jahren aktiv“, sagt Andreas Löwenstein, Regional Managing Director Asia / Far East, M&M Militzer & Münch International Holding AG. Drei bis fünf Prozent der monatlichen Transporte sind AOG-Sendungen. Militzer & Münch sorgt dafür, dass die Ersatzteile in einer möglichst kurzen „Total Turnaround Time“ am Standort des Flugzeugs zur Verfügung stehen.

Schnelles Handeln

Bevor die Lieferungen an ihrem Ziel ankommen, muss Militzer & Münch China allerdings mehrere Hürden nehmen. Eine Herausforderung ist, dass sich Notfälle schlecht voraussehen lassen – deshalb ist es dem Logistikdienstleister wichtig, rund um die Uhr für seine Kunden erreichbar zu sein. „Wir arbeiten im Schichtbetrieb; auch nach den üblichen Geschäftszeiten beantworten wir E-Mails und Anrufe rechtzeitig. Einer unserer Mitarbeiter hat das Handy immer dabei, auch an Feiertagen. Dabei spielt es keine Rolle, ob die AOG-Anforderung von einem chinesischen Kunden oder unserem Partner im Ausland eingeht – wir werden sofort tätig,“ sagt Yue Sun, Abteilungsleiterin Luftfahrt-Ersatzteile, Militzer & Münch China.

 

“Die Kollegen kennen die wichtigsten Flugzeugteile und sind erprobt im Umgang mit übergroßen und gefährlichen Gütern.”

Yue Sun
Militzer & Münch China

 

Länderübergreifende Zusammenarbeit

Die chinesische Militzer & Münch Landesgesellschaft ist stark aufgestellt. Um einen möglichst reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, wickelt das Team Luftfahrt-Ersatzteile-Transporte gemeinsam mit der deutschen Militzer & Münch Niederlassung Hamburg ab. Kontaktstelle für chinesischen Airline-Kunden ist die AOG-Abteilung in Peking, die alle Lieferungen an Militzer & Münch Hamburg kommuniziert. Die Zusammenarbeit mit Agenten in der EU und in Großbritannien wird ebenfalls von den Mitarbeitern in Peking koordiniert.

Bei der Expresslieferung für Ersatzteile leitet Militzer & Münch China verschiedene Schritte in die Wege, die nahtlos ineinandergreifen: Experten und Fachingenieure müssen zur Verfügung gestellt, die Tätigkeiten aller Beteiligten zeitlich abgestimmt und der AOG-Auftrag schnellstmöglich ausgeführt werden.

Militzer & Münch China – stark in der Luftfracht

Militzer & Münch expandierte nach Übersee, als der Globalisierungsgedanke anderer Unternehmen noch in den Kinderschuhen steckte. Bereits Mitte der 1950er Jahre unternahm das Unternehmen erste Schritte in die Luftfrachtbranche und konnte sein Netzwerk seitdem stetig ausbauen. Die erste eigene Vertretung in Asien wurde 1981 eingerichtet, und als einer der ersten ausländischen Logistikdienstleister erhielt Militzer & Münch in China die Speditionslizenz der Klasse A. Heute ist die Luftfracht der größte Geschäftsbereich von Militzer & Münch China. Sie machte etwa 60 Prozent des Umsatzes der Landesgesellschaft im Jahr 2018 aus.

Modernste IT-Lösungen

Um die benötigten Ersatzteile an das Endziel zu schaffen, muss deswegen auch die IT einen präzisen und schnellen Austausch von Informationen erlauben. „AOG umfasst nicht nur operative, sondern auch strategische Fragen wie die Abstimmung der IT- und Datenanforderungen an unsere IT-Systeme”, erklärt Andreas Löwenstein.

“Welche Ersatzteile benötigt werden, kann so unterschiedlich sein wie die eingehenden AOG-Aufträge”, betont Dirk Bukowski, Regional Manager North bei Militzer & Münch Deutschland und verantwortlich für den Hamburg Aviation Control Tower. „Die von uns gelieferten Teile reichen von einem einzelnen Beutel mit einigen Spezialschrauben bis hin zu kompletten Kabinensegmenten wie Toiletten, Triebwerksteilen, Strukturkomponenten oder Teilen der Innenausstattung.“

Zuverlässiger Transport

Speziell trainierte Mitarbeiter von Militzer & Münch kümmern sich von A bis Z um den gesamten Zyklus der AOG-Aufträge. „Jedes Mitglied in unserem Luftfahrt-Ersatzteile-Team ist mit den Aufträgen aller unserer Kunden und mit den Handhabungsverfahren in den EU-Ländern vertraut. Die Kollegen kennen die wichtigsten Flugzeugteile und sind erprobt im Umgang mit übergroßen und gefährlichen Gütern“, sagt Yue Sun.

Dabei sind die Aufgaben der Teams klar definiert: Peking hält alle eingehenden Lieferungen und die lokalen Bestände im Auge. Wenn ein Kunde Ersatzteile deutscher Lieferanten benötigt, informiert Peking die deutsche M&M Niederlassung in Hamburg mit genauen Transportanweisungen. Diese schließt sich mit den Zuliefererbetrieben kurz; wenn das Ersatzteil lieferbar ist, wird eine Sonderabholung organisiert und an das Hamburger AEROSPACE-Lager geliefert, einschließlich spezieller Abholung und Notfallbuchung beim Spediteur. Nach- und Rückverfolgung der Ware sind ebenfalls gegeben. Anschließend gehen die Ersatzteile dann gemäß dem Auftrag nach China. Die Kollegen in Peking nehmen die Ware entgegen und erledigen die Zollabfertigung.

Militzer & Münch baut Netzwerk in Afrika weiter aus

Das Team von Militzer & Münch prüft und entwickelt derzeit neue Relationen in Afrika. Unterstützt werden die Mitarbeiter dabei von lokalen Agenten. Zwei Länder stehen für die neuen Aktivitäten bereits fest.

Seit vielen Jahren ist Militzer & Münch in Marokko, Tunesien und Algerien aktiv. In einigen Schwellenmärkten südlich des Maghreb sieht Militzer & Münch aufgrund des Wirtschaftswachstums ebenfalls großes Potenzial. Vor einiger Zeit hat das Unternehmen begonnen, seine Beziehungen in diese Länder auszubauen.

Der Entscheidung, in welchen neuen Märkten Militzer & Münch aktiv wird, ging eine intensive Analyse voraus: Holger Seehusen, M&M Group Manager Air & Sea, untersuchte gemeinsam mit seinem Kollegen Stéphane Grèze, Managing Director, Militzer & Münch Tunesien, welche Länder geeignete Anknüpfungspunkte für künftige Transporte bieten.

Militzer & Münch ist in Afrika bereits in Algerien, Marokko und Tunesien aktiv. Zu den Märkten, die das Unternehmen ausbauen möchte, zählen Äthiopien und der Senegal.

Neue Handelsrouten

Zu diesen Märkten zählen unter anderem Äthiopien und der Senegal. Beide Staaten bieten eine Infrastruktur, auf die Militzer & Münch optimal aufbauen kann. Außerdem verfügt das Team bereits über gute Kontakte zu lokalen Partnern. Äthiopien ergänzt durch seine Lage im Osten Afrikas die Verkehre von und nach Asien optimal. Mit der Aktivität im Senegal würde Militzer & Münch die bestehenden Maghreb-Verkehre in Richtung Südwesten und Elfenbeinküste erweitern.

„Aktuell bauen wir ein Netzwerk zuverlässiger Agenten in Äthiopien und im Senegal auf“, sagt Holger Seehusen. „Wir stärken die Beziehungen vor Ort und nutzen das lokale Know-how, das besonders bei einer rauen Landschaft wie der Äthiopiens wichtig ist. So stellen wir reibungslose Transporte sicher. Wir sind zuversichtlich, unseren Kunden schon bald umfassende Luft- und Seefrachtservices auf diesen Relationen anbieten zu können.“

Senegambia Bridge eröffnet neue Wege

2019 stellte die Regierung im westafrikanischen Gambia mit der Senegambia Bridge eine wichtige Handelsroute fertig. Die fast zwei Kilometer lange Brücke über den gleichnamigen Fluss Gambia verbindet den nördlichen und südlichen Teil des Landes, das vom Senegal umschlossen wird. Dadurch können Lkw den so genannten Trans-Gambia-Highway (im Senegal: Transgambienne) durchgehend befahren. Von dem neu entstandenen Transportweg profitieren die lokale Wirtschaft und die internationalen Handelsbeziehungen.